Tourismus: Das Kleine Wiesental hat in Sachen Fremdenverkehr noch Luft nach oben
Kleines Wiesental (ilz). Madeline Siebert, Tourismusbeauftragte des Landratsamts Lörrach, stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung ein Konzept der Schwarzwald Tourismus GmbH für den Fremdenverkehr im Kleinen Wiesental vor.
Die touristischen Stärken und Schwächen des Tals führte Siebert den Räten vor Augen. Im Dezember hatte sie sich vor Ort einen Überblick über die bestehenden Strukturen verschafft. Ihr Fazit: Es gebe zwar hinsichtlich des Tourismus gute Ansätze, vieles sei aber ausbaufähig.
Die größte Stärke des Tals sei seine schöne Landschaft, so Siebert. Darauf gelte es aufzubauen, etwa durch die Verbesserung der bestehenden Wanderwege, besonders aber durch die Einrichtung von Radwegen. Dabei gehe es vor allem um Mountainbikestrecken. „Da gibt es im Moment einen richtigen Boom“, so Siebert.
Auch seien die Unterkünfte im Kleinen Wiesental zum Teil überaltert. Es sei nötig, eine Qualitätsinitiative durchzuführen. Zudem sei wünschenswert, dass Gastgeber bei der Vermittlung ihrer Angebote stärker auf Digitalisierung setzen. „Wir alle buchen heute ein Hotel mit dem Smartphone“, so Siebert. Das müsse auch im Kleinen Wiesental möglich sein.
Auch mangele es an einer Vernetzung der Gastgeber. Die 13 Restaurants im Tal könnten sich zum Beispiel hinsichtlich ihrer Ruhetage besser untereinander abstimmen. Darüber, dass im Tal nicht alle Gastgeber Mitglied im Tourismusverein sind, zeigten sowohl Brigitte Böhni, die dem vorgestellten Konzept stellvertretend für den Tourismusverein ihre Unterstützung zusagte, als auch Bürgermeister Gerd Schönbett Unverständnis.
Siebert regte zudem an, von Seiten der Gemeinde stärker in den Tourismus zu investieren. Es gebe keine Tourist-Info und lediglich 25 Prozent einer Teilzeitstelle bei der Gemeindeverwaltung seien für den Tourismus eingeplant.
Diese Aufgabe nimmt im Kleinen Wiesental Daniela Dürr wahr, die in einem kurzen Bericht Einblick in ihre diesbezüglichen Tätigkeitsfelder gab. Dabei wurde deutlich, wie viel Zeit und Arbeit für die Planung und Umsetzung der touristischen Projekte nötig ist.
Über eine mögliche Aufstockung des Tourismus-Budgets wolle man im Gemeinderat im Zuge der Haushaltsberatungen im Herbst entscheiden, so Bürgermeister Schönbett.
