Kleines Wiesental Pilotregion für Nahverkehrskonzept

Markgräfler Tagblatt
Landrätin Marion Dammann mit Bürgermeister Gerd Schönbett. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Visite: Landrätin Marion Dammann besucht die Gemeinde Kleines Wiesental

Auf ihrer Tour durch den Landkreis anlässlich der Halbzeit ihrer ersten Amtsperiode besuchte Landrätin Marion Dammann am Montag das Kleine Wiesental. Dammann informierte über aktuelle Entwicklungen und Projekte und nahm zu Fragen der Gemeinderäte und der Bürger Stellung.

Kleines Wiesental . Zu Beginn ihrer Ausführungen beglückwünschte die Landrätin Marion Dammann Bürgermeister Gerd Schönbett und die Gemeinde zur Anerkennung des Kleinen Wiesentals als ELR-Schwerpunktgemeinde. „Diese Anerkennung ist ein wichtiger Standortfaktor für die Gemeinde“, erklärte Marion Dammann. In den kommenden vier Jahren werden die Schwerpunktgemeinden gezielt gefördert. „Auch mir ist es ein großes Anliegen, Gemeinden wie das Kleine Wiesental substanziell zu fördern, deshalb freue ich mich besonders, dass der Kreistag dem Projekt ‚Neue Ortsmitte Wieslet‘ für den ersten Projektschritt die Maximalförderung von 35 000 Euro zugesprochen hat“, fügte Marion Dammann hinzu. Dass diese Maximalförderung möglich wurde, sei dem überzeugenden Entwicklungskonzept der Gemeinde und der starken Bürgerbeteiligung zu verdanken.

Straßensanierung frühestens 2021

In der Diskussion wurde von Gemeinderat Jürgen Lacher die überfällige Sanierung der Kreisstraße von Langensee nach Raich angesprochen. Die Landrätin bestätigte, dass alle Sanierungsprojekte in einer Dokumentation zusammengefasst und evaluiert wurden.

„Es wurden alle Kreisstraßen begutachtet, und viele sind in einem sehr schlechten Zustand“, erläuterte die Landrätin. Da die vorhandenen Mittel nicht für alle Sanierungen reichen, musste eine Prioritätsliste erstellt werden, in der neben den Schäden auch die Intensität der Nutzung der Straßen berücksichtigt wurde. In diese Liste, die die geplanten Sanierungen bis 2020 enthält, ist die Verbindung Langensee – Raich nicht enthalten. Mit einer Sanierung der Straße ist also frühestens für den Folgeplan ab 2021 zu rechnen. „Wenn wir in dieses nächste Programm aufgenommen werden, können wir damit leben“, hielt Jürgen Lacher fest.

Im Detail stellte Marion Dammann das neue Nahverkehrskonzept vor, das in diesem Monat noch vom Kreistag verabschiedet werden und im Mai 2017 in Kraft treten soll. Darin ist das Kleine Wiesental als Pilotregion enthalten. Das neue Konzept sieht stündliche Verbindungen zwischen Schopfheim und Tegernau mit flexibler Bedienform vor. Das heißt, dass die Verbindung nicht automatisch angefahren wird, sondern wenn die Verbindung benötigt wird, muss sie über ein besonderes Rufsystem angefordert werden.

Flexible Verbindung ohne feste Fahrzeiten

Auch für die Verbindung Neuenweg – Wembach – Schönau ist eine solche flexible Verbindung – allerdings ohne feste Fahrzeiten – vorgesehen, die über ein Sammeltaxi angefordert werden kann. Die konkreten Informationen über Verbindungszeiten und das Anforderungssystem sind in Arbeit und werden rechtzeitig bekannt gegeben. Auf Anfrage von Rolf Vollmer, Wies, erklärte Kreisrat Herbert Baier, dass eine flexible Verbindung Wies – Lipple – Kandertal im Kreisrat intensiv diskutiert worden ist. Wegen der erwarteten geringen Inanspruchnahme wurde die Linie als zu teuer beurteilt und nicht in das Nahverkehrskonzept aufgenommen.

Zur Breitbandförderung im Kleinen Wiesental hob Marion Dammann hervor, dass der Landkreis sich mit dem neuen Zweckverband, an dem sich auch die Städte beteiligten, eine gute und leistungsfähige Organisation und mit Paul Kempf einen kompetenten Leiter geschaffen habe.

Der Förderung im Kleinen Wiesental komme eine besondere Bedeutung zu, denn die Gemeinde habe die längste und teuerste Backbonestrecke im Landkreis. Das Projekt „Breitband“ komme gut voran, allerdings sei die Frage des so genannten „Schwarzwald-Paragrafen“ – einer besonderen Förderung für die Breitbandversorgung im ländlichen Raum - noch nicht abschließend verhandelt. „Eine gute Breitbandversorgung ist ganz wesentlich für den ländlichen Raum, und das Kleine Wiesental ist exemplarisch für die Situation im Schwarzwald und die damit verbundenen Probleme“, betonte Marion Dammann, die sich zuversichtlich zeigte, dass in dieser Frage eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann.

Das Kleine Wiesental ist eine Vorzeigegemeinde

„Das Kleine Wiesental ist für den Landkreis nach wie vor eine Vorzeige-Gemeinde“, erklärte die Landrätin zum Schluss. „Nicht nur ist es gelungen, aus acht früher selbstständigen Gemeinden eine Einheitsgemeinde zu bilden und den Haushalt zu konsolidieren. In den vergangenen acht Jahren wurden wesentliche Projekte realisiert oder auf den Weg gebracht, und es wurden die Grundsteine für eine weiterhin positive Entwicklung gelegt.“

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