Kleines Wiesental Projektgruppe ins Leben gerufen

Markgräfler Tagblatt
Kinderbetreuung war das Thema der Gemeinderatssitzung im Kleinen Wiesental. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Kleines Wiesental diskutiert mit Bürgern über die Kleinkindbetreuung

Kleines Wiesental (hf). Die Irritation war spürbar während der Gemeinderatssitzung im Kleinen Wiesental bei der Diskussion mit Bürgern über die zukünftige Kleinkindbetreuung für Kinder unter drei Jahren in der Gemeinde.

Hatten die Teilnehmer an der Bürgerversammlung im Februar zum gleichen Thema eine deutliche Tendenz zugunsten eines zentralen Bildungshauses erkennen lassen, meldeten sich in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch mehrheitlich Bürger zu Wort, die sich für den Erhalt der dezentralen Kindergärten aussprachen.

Einleitend erläuterte Bürgermeister Gerd Schönbett, dass der Träger der Kindergärten in der Gemeinde der Verband der evangelischen Kirchengemeinden im Kleinen Wiesental ist, die Verantwortung für die Bereitstellung der rechtlich vorgeschriebenen Kleinkindbetreuung aber bei der Gemeinde liegt. Pfarrer Christian Rave berichtete, dass der Verband der Kirchengemeinden entschieden habe, auch die Trägerschaft einer künftigen Kinderkrippe zu übernehmen.

Allerdings würde man „beim ‚Wie‘ der Umsetzung gerne mitdenken“, wie es der Pfarrer formulierte. Als ganz persönlich bezeichnete Rave seine Skepsis, wenn der zentrale Standort eine Aufhebung der drei bestehenden Kindergärten bedeuten sollte. Andreas Teschner von der Diakonie Baden, der die Gemeinden bei der Schaffung und beim Betrieb der Kindergärten berät, sagte, dass bis etwa 2020 mit steigenden Kinderzahlen gerechnet werde. Mit einem zentralen Kindergarten inklusive Krippe könne ein größeres Angebot in der Betreuung realisiert werden.

Altersgemischte Gruppen sah der Fachmann als problematisch, da hier die notwendige Differenzierung im Betreuungsangebot nicht genügend realisiert werden könne. Kindergarten und Krippe sollten am gleichen Ort sein, erläuterte Teschner, damit Geschwisterkinder nicht in verschiedene Kindergärten gehen und gerade bei Kleinkindern kein Ortswechsel während der Kindergartenzeit vorgenommen werden müsste. Alles spreche für eine Betreuung der Kinder von einem bis zu sechs Jahren an einem Ort und damit für eine zentrale Lösung. Allerdings müssten die Rahmenbedingungen vor einem Entscheid sorgsam abgewogen werden. Dazu gehören laut Teschner der Bedarf bei den Eltern, die spätere Anzahl der Kinder in Krippe und Kindergarten, die geplanten Öffnungszeiten sowie die Personal- und Raumausstattungen.

Die mehrfach angeregte Bedarfserhebung sah Schönbett problematisch. „Wen sollen wir wonach fragen“, erläuterte er die Unsicherheit. Bei einer Realisierung in etwa drei Jahren sind viele der jetzigen Kindergartenkinder schon in der Schule, und die dann Ein- bis Dreijährigen sind heute noch nicht geboren. „Wir müssen für unsere Gemeinde eine Richtungsentscheidung treffen, auch wenn uns heute kein statistisch exakter Bedarf bekannt ist. Die Kleinkindbetreuung ist eine Investition in die Zukunft.“ Dieser Einschätzung schloss sich Gemeinderat Heinz Brendlin an. „Eine Bedarfsumfrage zum jetzigen Zeitpunkt kann allenfalls eine Tendenz zeigen“, bestätigte er und sprach sich für einen zentralen Standort für Krippe und Kindergarten in Tegernau aus.

Da es noch zu viele offene Fragen gibt, wurde entschieden, in einer Projektgruppe unter Beteiligung aller Betroffenen einen Konzeptvorschlag für die zukünftige Kleinkindbetreuung zu erarbeiten. Dieser Projektgruppe werden neben Mitgliedern aus Verwaltung und Gemeinderat, die drei Kindergartenleiterinnen, Vertreter des Verbandes der Kirchengemeinden sowie Elternvertreter angehören.

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