Schmuckstück für den Gottesacker

Von Sonja Eiche

Seit Mittwoch kommt die stattliche Linde auf dem Rieder „Gottesacker“ wieder besonders zur Geltung: eine neue, selbst gebaute Bank wurde aufgestellt.

Kleines Wiesental-Raich. Die alte Bank war marode, René Hunziker musste sie oft reparieren. Bei Klaus Binoth stieß er mit seiner Idee, eine neue Bank zu bauen, auf offene Ohren. Die beiden Männer sprachen beim Ortschaftsrat vor. Dieser unterstützte das Projekt gern und erklärte sich bereit, die Kosten für den notwendigen Edelstahl aus erwirtschafteten Einnahmen zu bezahlen; die Gemeinde Kleines Wiesental kam für das benötigte Holz auf.

Das Grundgerüst aus glänzendem Edelstahl, die Bretter von Sitzbank und Rückenlehne aus 38er Nadelholz – stabil und ästhetisch schmiegt sich die fertige Bank nun um die Linde und ist eine Augenweide.

Schon das Ausmessen war keine Kleinigkeit, so Klaus Binoth und René Hunziker, schließlich musste auf die Wurzeln der Linde geachtet und die Füße mussten entsprechend montiert werden. Auch für die Schräge der Rückenlehne haben sie sich viel Zeit genommen, verschiedene Sitzgelegenheiten ausprobiert und sich für die bequemste Neigung entschieden. Durch Ausmessen und Einteilen haben die Hobby-Handwerker auch die Holzbretter dem Edelstahl-Gerüst angepasst, gesägt, geschliffen, gestrichen. Alles ehrenamtlich für die Raicher Bürger.

Wie viele Stunden sie investiert haben, möchten die beiden nicht sagen. Unzählige Stunden müssen es gewesen sein, seit Beginn im März, schaut man sich die Bank einmal richtig an. Spaß gemacht hat es aber, gemeinsam dieses Projekt zu realisieren. Die Raicher werden der neuen Bank hoffentlich vertrauen, meint Klaus Binoth augenzwinkernd. Das werden sie bestimmt – und, dort sitzend, mit Blick auf die herrliche Umgebung, manche Momente der Stille genießen. Alle Besucher des Rieder Gottesackers dürften die neue Bank zu schätzen wissen, viele Jahre lang.