Peter Kern begann mit einer Schmährede auf die Provinz, auf soziale Kontrolle und Ausgrenzung, auf Hinterwäldler und Langeweile, wie sie häufig von fortschrittsgläubigen Optimisten vorgebracht wird. Geschichte werde als eine einzige Fortschrittsgeschichte begriffen, die ohne die Städte nicht möglich gewesen wäre. Dagegen stehen die Befürworter der Provinz, die die Gefahr sehen, dass dieser Fortschritt ein Fortschritt in den Untergang sein kann, dass er letztlich zu einer kurzen ökonomischen Verwertbarkeitsphase des Menschen führen kann. Nach dem Motto: lange ausbilden – kurz und intensiv auspressen – lange ausscheiden. Peter Kern bezeichnete die Menschen als Opfer einer Globalisierung, gekennzeichnet durch Sinn-Verlust. Anstelle des Berechnenden solle besser ein besinnendes Leben treten.
In der Überleitung in den zweiten Abschnitt seines Vortrags definierte Peter Kern „gelingendes Leben“ als die Notwendigkeit, das dem Menschen gemäße Maß zu finden. Er legte besonderen Wert auf die Feststellung, dass sein Lob der Provinz nicht unbedingt die Provinz meine, wie wir sie heute erleben, sondern die Provinz, die eine Aufgabe und eine Herausforderung darstellt, die noch zu schaffen ist.