Kleines Wiesental-Raich. In der Kapelle in Ried fand kürzlich das im Frühjahr verschobene Konzert mit dem Gitarristen und Komponisten Dietmar Roser aus Essen statt, der seine Wurzeln im Kleinen Wiesental hat. Es waren meisterhafte Klänge zu hören. Die Kapelle erwies sich als ideal, um Gitarrenmusik unverfälscht durch Mikrofone und Verstärker zu genießen. Roser eröffnete sein Konzert mit einer „Fantasia“ von Alonso Mudarra (1508 bis 1580). Mit zarten Tönen folgte eine „Suite in d-Moll“ von Robert de Visée (1655 bis 1733). Bei Prélude, Allemande, Courante, Sarabande und Gigue konnte Roser mit meisterhafter Fingerfertigkeit den Kapellenraum mit barocken Klängen füllen. Die Töne perlten dahin, als ob sie von einem Cembalo kämen. Die Zuhörer durften noch weitere Melodien hören, auch von Roser selbst komponierte, wie „Reflektion“, „Fingerpicker sind besser dran“, und schließlich die „Spanische Romanze“ eines anonymen Komponisten. Für den Beifall der beglückten Zuhörer bedankte sich der Gitarrist nach diesem musikalischen Spaziergang durch sieben Jahrhunderte mit zwei Zugaben: Der Eigenkomposition „Ein bisschen Blau vielleicht“ und den „Estudios sencillos“ von Leo Brouwer (geboren 1939). Dietmar Rosers Schlusswort endete mit „Bis nächstes Jahr“, was Pfarrer Christian Rave im Sinne des Publikums als Versprechen annahm.