Kreis Lörrach 2,2 Millionen Euro an Frostschäden

Die Oberbadische
Landrätin Marion Dammann lässt sich von Gert Willmann. dem Vorsitzender des Obst- und Gartenbauverbandes, Folgen der Frostschäden in einer Kirschbaumanlage erläutern. Foto: Jutta Schütz Foto: Die Oberbadische

Obstbau: Ausfälle halten Landwirte in Atem / Ländrätin informiert sich

Kreis Lörrach (jut). Die Folgen der noch nie dagewesenen Frostschäden aus den Nächten zwischen dem 19. und 22. April halten die Obst-, Wein- und Gemüsebauern weiter in Atem. Erst jetzt beginnt sich das ganze Ausmaß zu zeigen. Allein von 388 erfassten Hektar an Obstbauflächen sind 246 Hektar mit Schäden zwischen 30 und 100 Prozent betroffen. Auf 37 Prozent der Flächen – 142 Hektar – sind über 70 Prozent Schäden zu verzeichnen - die Ernte fällt teilweise komplett aus.

Schäden von 2,2 Millionen Euro allein im Obstbau

Das Landratsamt Lörrach hat nach Befragung von 79 Betrieben durch die Obstbauberatung einen umfassenden Schadensbericht erstellt. Der Fachbereich Landwirtschaft schätzt nun, dass allein im Obstbau Schäden von 2,2 Millionen Euro im Landkreis zu verzeichnen sind.

Gert Willmann, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauverbandes, zog bei einem Pressegespräch in der Anwesenheit von Marion Dammann, Michael Kauffmann, Dezernatsleiter der Abteilung Ländlicher Raum, Rolf Hess vom Fachbereich Landwirtschaft und Naturschutz, von Direktvermarktern und Vertretern des BLHV und Schwörstadts Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat eine vorläufige Bilanz. „Im Rheinvorland und im Eggenertal sind nur die Höhenlagen besser weggekommen, am Dinkelberg sieht es ganz anders aus, ebenso am Tüllinger, fast durchgängig ist zu beobachten, dass es in Tallagen, dort wo es besonders kalt war, gar nichts mehr gibt“, berichteten Willmann, Hess und Kauffmann übereinstimmend.

Auf hundert Metern ist nur eine einzige Kirsche zu sehen: Beim Gang durch Kirsch- Apfel- und Birnenplantagen von Heinz Meyer, Seniorchef des Obsthofes Meyer in Dossenbach, wird klar, wie sich manche Erzeuger fühlen müssen. „Kirschen gibt es in einigen Lagen noch – aber wie werden wir den Verbrauchern und damit unseren Kunden erklären, dass es bei vielen Birnen- und Apfelsorten Komplettausfälle geben wird und wie wird uns das Land schließlich unterstützen?“, schilderte der Obstanbauer seine Sorgen. Einsparungen müssen nun alle geschädigten Betriebe machen – kostspielige Pflanzenschutzmaßnahmen etwa werden auf das Notwendigste zurückgefahren.

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