Von Marco Fraune Kreis Lörrach. Um die rund 2500 Plätze für Flüchtlinge in den 20 Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises kümmern sich neben den zahlreichen ehrenamtlichen auch die hauptamtlichen Kräfte. Allein 15 Hausmeister sind im Einsatz, wobei acht davon einen Zeitvertrag haben, erläuterte Thomas Vollbrecht, Leiter des Fachbereichs Aufnahme und Integration im Landratsamt. Hinzu kommen noch zehn Verwaltungskräfte, von denen ebenfalls acht zeitlich befristet eingestellt wurden, wie auch vom Kreistag bei der Freigabe des Stellenplans betont wurde. Die Zahl der Heimleitungen beläuft sich zudem auf 16 Personen, fünf davon sind unbefristet eingestellt worden. Hinzu kommen noch vier Teamleitungen, die sich die Bereiche Lörrach, Weil/Markgräflerland, Hochrhein und Wiesental aufteilen. Eine Sachgebietsleitung fällt ebenfalls unter den Punkt „Personal Unterbringung“, den die FDP mit einem Antrag auf die Tagesordnung des Kreistages gebracht hatte. Um die Sozialbetreuung kümmern sich ebenfalls nach zwei Großgebieten aufgeteilt der Caritasverband und das Diakonische Werk. Hier kommen auf einen Sozialbetreuer 100 Flüchtlinge. Insgesamt befinden sich derzeit rund 2100 Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften, 467 in der Anschlussunterbringung. Damit ergibt sich laut Vollbrecht ein Personalschlüssel von 1:190. Ein genauer Wert wird aber noch festgelegt, da gesetzliche Änderungen erfolgt sind. Obwohl die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge mittlerweile gegen null geht (wir berichteten), sieht SPD-Fraktionschef Klaus Eberhardt nicht die Zeit gekommen für den Abbau von Stellen. „Die Integration dauert“, verwies er auf eine Zeit von fünf bis sieben Jahren. Statt des Abbaus müsste die Qualifizierung für andere Aufgaben anstehen, also Stellenumbau. „Das Problem geht vom Landkreis auf die Gemeinden über“, verwies Christoph Hoffmann (FDP) auf die Anschlussunterbringung, die auf die Betreuung in den Gemeinschaftsunterkünften folgt. Da Sozialarbeit und Integration Geld kosten, forderte er sogleich schon mehr Geld für die Kommunen. In die Gemeinden und Städte werden ebenfalls geduldete Flüchtlinge verwiesen, weiß Vollbrecht. Eine Rückführung sei erst möglich, wenn die Identität geklärt sei. Teilweise hätten die Herkunftsländer zudem kein Interesse an einer Rückführung. Abgeschoben wurden im vergangenen Jahr 36 Personen, im ersten Halbjahr 2016 waren es 43. Die Möglichkeit der freiwilligen Rückkehr nutzten insgesamt 417 Flüchtlinge, was Vollbrecht als „außerordentliches Ergebnis“ positiv bewertete. 199 Flüchtlinge waren es bisher im ersten Halbjahr dieses Jahres.