Kreis Lörrach 307 Brände gelöscht und 200 000 Stunden Unterricht

Die Oberbadische
Auch Ehrungen standen bei der Kreisfeuerwehrverbandssitzung auf der Tagesordnung (von links): Matthias Feucht, Roland Blum, Thomas Roth, Uwe Sachs und Michael Waßmer. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Kreisfeuerwehrverbandstag: Landrätin betont Bedeutung der Leistungen / „Einsatz- und leistungsstark“

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. „Die Menschen brauchen Hilfe, doch auch die Hilfe braucht Menschen“, betonte Landrätin Marion Dammann und schätzte sich daher glücklich über die hervorragenden Leistungen, welche die Feuerwehren Jahr für Jahr im gesamten Landkreis erbringen. Beim äußerst harmonisch verlaufenen Kreisfeuerwehrverbandstag in der Ötlinger Mehrzweckhalle beschwor sie den großen Zusammenhalt in der Familie der Feuerwehr und dankte allen Kameraden für ihren vorbildlichen Einsatz.

Ob Digitalfunk in der Leitstelle, perfekte Ausrüstung oder Ausbildung: „Sie dürfen immer gerne an die Tür mit ihren Anliegen anklopfen“, ermunterte die Kreischefin die Floriansjünger und ergänzte: „Feuerwehr ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen.“ Das hörte natürlich auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Günter Lenke, gerne, der für eine fünfjährige Amtsperiode wiedergewählt wurde (wir berichteten).

2000 Einsätze: Von einer einsatz- und leistungsstarken Feuerwehr sprach Kreisbrandmeister Christoph Glaisner. Insgesamt seien im vergangenen Jahr kreisweit 307 Brände gelöscht worden, davon sechs große. 14 Personen konnten durch den Einsatz der Feuerwehr aus brenzligen Situationen gerettet werden, fünf Menschen erlitten Rauchgasvergiftungen, bei einer Person kam indes jede Hilfe zu spät. Alles in allem bilanzierte er rund 2000 Einsätze, davon 1337 technische Dienstleistungen. 314 Mal gab es Fehlalarme. 15 Feuerwehrleute verletzten sich bei ihrem Einsatz, davon fünf aus der Jugendfeuerwehr und einer aus der Altersmannschaft.

Ausbildung: Stolz zeigte sich Glaisner auf die umfassende und fundierte Ausbildung bei der Feuerwehr. In 25 Lehrgängen wurden knapp 500 Teilnehmer geschult. „Das macht zusammen rund 200 000 Stunden, und zwar alles ehrenamtlich“, so der Kreisbrandmeister, der gleichzeitig auch das Ressort Ausbildung leitet.

Jugendfeuerwehr: Von einer leistungsstarken Jugendfeuerwehr berichtete Fachgebietsleiter Sven Herfort. Aktuell zählt die Jugendfeuerwehr 727 Mitglieder, davon 611 Jungen und 116 Mädchen. Im vergangenen Jahr wurden 107 Jugendliche in die aktiven Wehrmannschaften übernommen. „Das ist erfreulich und zeigt, wie wichtig der Nachwuchs auch für uns ist“, erklärte Herfort. Künftig gelte es daher, mit guter Aus- und Weiterbildung die Kinder bei der (Feuerwehr-)Stange zu halten. Froh ist man, dass es derzeit auch 37 Kinder in den vor einiger Zeit neu gegründeten Kindergruppen gibt.

Weniger Wehrleute: Die Zahl der aktiven Feuerwehrmänner ging ansonsten um 77 auf aktuell 5276 zurück, berichtete Vorsitzender Günter Lenke. Davon entfallen auf echte Einsatzkräfte 3087. Diese Zahl ging indes seit 15 Jahren um rund 300 zurück. Neben den ehrenamtlich tätigen Freiwilligen Feuerwehren stehen im Landkreis sieben leistungsfähige Werksfeuerwehren mit einer Stärke von 225 Mann zur Verfügung.

Rahmenbedingungen: Neben dem Bemühen um ausreichend Nachwuchs stehen für die Kreisfeuerwehr weitere Themen im Fokus. Vor allem geht es um die Schaffung zukunftsorientierter Rahmenbedingungen für das Ehrenamt, um die regelmäßige Anpassung der sozialen Absicherung der Feuerwehrangehörigen sowie um die stärkere Verankerung einer breiten Förderung des Ehrenamtes als kommunale Pflichtaufgabe im Feuerwehrgesetz. Gefordert wird zudem eine zeitgemäße Fahrzeug- und gebäudetechnische Ausrüstung sowie die vollständige Finanzierung von Ausbildungen von Führerscheinen der Klasse C.

Gerne hörte Lenke letztlich auch aus dem Mund von Justizminister Rainer Stickelberger, der dieser Sitzung ebenfalls beiwohnte, dass die Gelder aus der Feuerschutzsteuer von der Landesregierung (rund 55 Millionen Euro) in keinster Weise mehr zum Teil zweckentfremdet, sondern ausschließlich im Feuerwehrwesen investiert werden.

Der Vorsitzende Günter Lenke, der selbst die Goldene Feuerwehrmedaille des Landes für mehr als 20 Jahre als Kommandant in Kandern entgegennahm, zeichnete dabei fünf verdiente Kameraden besonders aus.

Die Ehrenmedaille in Silber des Landesverbandes erhielt Michael Waßmer (Schopfheim-Wiechs). Die Ehrenmedaille in Bronze des LV bekam Uwe Sachs (Ötlingen). Matthias Feucht erhielt das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Bronze. Das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber wurde Roland Blum (Gersbach) und Thomas Roth (Zell) überreicht.

Letztlich mit der Ehrengabe aus dem aktiven Feuerwehrdienst verabschiedet wurden als Kommandant Michael Fischer (Wieden) sowie als Abteilungskommandanten Gerhard Probst (Wollbach), Roland Blum (Gersbach), Karlheinz Schleith (Atzenbach), Markus Güthlin (Wintersweiler) und Willi Haas (Wieslet).

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