Kreis Lörrach Abfallentsorgung wird teurer

Die Oberbadische
Verbraucher werden für die Müllentsorgung ab dem Jahr 2018 tiefer in die Taschen greifen müssen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kreistag: Niedrige Zinsen und Altholzverwertung treiben Kosten in die Höhe / Gebühren steigen ab 2018

Damit die Gebühren im Bereich der kommunalen Müllabfuhr 2017 stabil bleiben, müssen 5,75 Millionen Euro aus Rückstellungen und Rücklagen aufgebracht werden. Nur für Selbstanlieferer sollen die Gebühren bald steigen, wie der Kreistag jetzt beschlossen hat.

Kreis Lörrach. Insgesamt steigen die Kosten um 1,5 Millionen Euro. Negativ beeinflusst werde die Gebührenkalkulation für das kommende Jahr gleich durch mehrere Faktoren, wie Silke Bienroth, Leiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, vor den Kreisräten sagte. Da sind zum einen die aufzubringenden Finanzmittel der Nachsorgerückstellungen für den Unterhalt der Deponien. Angelegte Gelder des Eigenbetriebs würden kaum mehr Zinsen abwerfen, sodass der Rückstellungsbetrag ansteige, erklärte Bienroth bereits im Umweltausschuss (wir berichteten). Zum anderen schlägt ein erhöhter Personalaufwand aufgrund gestiegener Anforderungen im technischen Bereich zu Buche und nicht zuletzt die enorme Kostensteigerung bei der Altholzverwertung. „Wir können das Marktgeschehen nicht beeinflussen, globale Mechanismen treffen den Landkreis“, kommentierte Bienroth die Entwicklung. Für das Jahr 2018 ist mit einer ersten größeren Gebührenanpassung zu rechnen.

Was die Einführung der Biotonne angeht, äußerte Fritz Lenz (Unabhängige) deutliche Kritik. „Die Einführung ist die schlechteste Entscheidung des alten Kreistags“, sagte er in seiner Stellungnahme. Die Bilanz der Tonne sei durchweg negativ, verwies er auch auf den „Mülltourismus“ nach Freiburg und Singen, weil der Biomüll nicht im heimischen Landkreis verwertet werde. „Es ist sicher richtig, dass die Einführung der Biotonne zu einer gewissen Kostensteigerung geführt hat“, erwiderte Bienroth. Dennoch liege die Steigerung im Rahmen der damaligen Schätzungen.

Dass sich der Kreis bei den Biomüllkosten bereits am oberen Limit der kalkulierten Kosten bewege, gab Franz Kiefer (FDP) zu bedenken. Er regte an, den Biomüll im Landkreis zu verwerten, damit die Wertschöpfung in der Region bleibt. „Beim Thema Verwertung wollen wir eine günstige Lösung für den Landkreis finden“, erklärte Landrätin Marion Dammann. Das Gremium stimmte der Gebührenkalkulation einstimmig zu.

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