Kreis Lörrach Abi-Fete mit hohen Auflagen

Die Oberbadische
Vorbereitungen für die Abi-Fete: Die Schüler bringen Tücher als Sichtschutz und Begrenzung der Partyfläche Richtung Brombacher Straße an. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Abiturienten von Hebel- und Hans-Thoma-Gymnasium feiern unter der Autobahnbrücke und unter besonderer Beobachtung:

Von Kristoff Meller

Nach der Kontroverse um Veranstaltungen im Freien fand gestern unter der Autobahnbrücke die erste der beiden vom Gemeinderat pro Jahr genehmigten Partys statt. Die Feier der Campus-Abiturienten war aber keineswegs eine von den Anwohnern so gefürchtete Technoparty.

Lörrach. Mit Decken, warmen Jacken und dem ein oder anderen alkoholischen Getränk strömten die rund 130 erwarteten Schüler von Hebel- und Hans-Thoma-Gymnasium am Nachmittag nach und nach in den Grüttpark, um das Ende der schriftlichen Abiturprüfungen unter der Autobahnbrücke zu begehen. „Wir haben Grund zum Feiern, wollen aber niemanden stören oder Randale machen“, sagt Elmira. Die 18-jährige Hebel-Abiturientin ist die Hauptorganisatorin und hat die Party vor drei Wochen bei der Stadtverwaltung angemeldet.

Sie hat schon viele Partys an ihrer Schule organisiert und hat Freunde, die im Veranstaltungsbereich arbeiten. So viel Bürokratie habe es im Vorfeld aber noch nie gegeben. In den drei Wochen habe sie regelmäßig Kontakt mit Stephan Meier, stellvertretender Fachbereichsleiter Straßen, Verkehr und Sicherheit, gehabt. Dieser sei jedoch „sehr nett“ gewesen und habe die Jugendlichen in ihrem Vorhaben unterstützt.

So wurden laut Elmira angesichts der relativ geringen Gästezahl und der frühen Veranstaltungszeit von 14 bis 20 Uhr die Auflagen etwas gelockert: Auf die Security durften die Schüler verzichten, auf das Aufstellen von zwei mobilen Toiletten und eine rechtzeitige Anwohnerinformation hingegen nicht: „Wir haben am Sonntag etwa 60 bis 70 Briefe verteilt.“

Für die Party fallen neben einer Gebühr von 50 Euro für die Genehmigung weitere 70 Euro Miete an, die an die Messe Lörrach bezahlt werden müssen. Deren Geschäftsführer Thomas Platzer kontrolliert im Nachhinein die Sauberkeit: „Wenn noch Müll rumliegt, rückt der Werkhof an und wir bekommen die Rechnung“, sagt Elmira.

Finanziert wird die Party ebenso wie der Abiball durch die Einnahmen von zwei Hebel-Feten und diverser Einpack-Aktionen im Supermarkt. Bierbänke oder eine Bar sind darum im Budget nicht drin. Für Musik hat es aber gereicht: Wie laut die beiden DJs und ihre Anlage sein werden, die am Abend für Stimmung sorgen sollen, kann Elmira nicht einschätzen, „aber wir versuchen, darauf zu achten, dass es nicht zu laut wird. Wenn es Beschwerden gibt, machen wir die Musik natürlich leiser.“

Denn die Schüler wissen, dass sie unter besonderer Beobachtung stehen. Der Gemeindevollzugsdienst und die Stadtverwaltung haben sich angekündigt. Allerdings wurde den Organisatoren laut Elmira beim Vorgespräch mit Polizei und Stadtverwaltung verboten, Technomusik zu spielen. Obwohl es im Gemeinderatsbeschluss heißt, dass „zwei mit hohem Lärm verbundene Veranstaltungen (z. B. Technopartys)“ genehmigt werden. Dies stößt auf Unverständnis: „Ich finde es nicht gut, wenn einem der Musikstil vorgeschrieben wird, das ist fast schon diskriminierend“, sagt Elmira.

Wirklich begeistert sind die Jugendlichen von dem Ort zudem nicht: „Er wäre bestimmt nicht unsere erste Wahl. Es ist überall Sand, es gibt keine Sitzgelegenheiten, und er liegt direkt an der Straße“, fasst die Organisatorin zusammen. Es sei traurig, dass keine bessere Fläche zur Verfügung stehe, „aber es scheint keine Alternative im Stadtgebiet zu geben“.

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