Kreis Lörrach Arbeit übt Anziehungskraft aus

Die Oberbadische

Zahl der Grenzgängerbewilligungen steigt im Kreis Lörrach auf mehr als 25 000 an / Lörrach ist Spitzenreiter

Von Marco Fraune

Regio. Die Zahl der Grenzgängerbewilligungen ist trotz der Masseneinwanderungsinitiative im vergangenen Jahr weiter angestiegen – im Landkreis Lörrach um 996 und im Nachbarkreis Waldshut um 583. Die beiden Basler Kantone locken dabei besonders. Die meisten Grenzgänger gibt es im Südwesten Deutschlands in Lörrach.

Insgesamt 25 146 Grenzgängerbewilligungen stehen laut den Daten des Bundesamtes für Statistik in Neuchâtel für den Landkreis Lörrach zu Buche, 16 896 für den Kreis Waldshut. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 waren es nur 19 754 (Lörrach) beziehungsweise 13 269 (Waldshut). Damit ist die Zahl innerhalb von sechs Jahren um rund ein Viertel gestiegen.

Ob dieser Trend anhält, lasse sich schwer vorhersagen, erklärt Alexander Maas, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Südwest, welche die neuen Grenzgängerzahlen gestern übermittelt hat. „Es wird spannend sein, zu sehen, welchen Einfluss Faktoren wie die aktuelle Frankenstärke und die politischen Entwicklungen auf die Grenzgängerzahlen haben werden.“ Wie mehrfach berichtet, steht beispielsweise eine Begrenzung der Grenzgängerzahlen (Stichwort: Quotenregelung) im Raum, worüber in Bern derzeit beraten wird.

Die Grenzgänger aus dem Landkreis Lörrach zieht es vor allem nach Basel-Stadt (13 352 Bewilligungen), Baselland (6734) und in den Kanton Aargau (3625). Rheinfelden bildet hier die Ausnahme, da sich die 4202 Bewilligungen zu etwa einem Drittel auf die drei Kantone verteilen, was an der geografischen Nähe zum Aargau liegen dürfte. In Lörrach stellt sich die Situation hingegen anders dar, wo es nur 595 Menschen in den Aargau zieht sowie 131 Bewilligungen für Zürich vorliegen. Das Gros entfällt hingegen auf Basel-Stadt (3702) sowie Baselland (1541). Ein ähnliches Bild ergibt sich für Weil am Rhein, wo 2531 Bewilligungen für Basel-Stadt vorliegen, 1113 für Baselland, 260 für den Aargau und 74 für Zürich. Insgesamt 4131 Arbeitsberechtigungen für die Schweiz sind für Weiler ausgestellt.

Grenzgänger gibt es aber nicht nur in den drei großen Kreisstädten, sondern auch in Schopfheim (1322 Bewilligungen), Efringen-Kirchen (990), Steinen (989) und Kandern (706). Über der 400er-Marke liegen im Landkreis Lörrach zudem Schliengen (424), Inzlingen (412) und Binzen (401).

Der Südwesten Deutschlands nimmt mit den Landkreisen Lörrach und Waldshut einen hohen Stellenwert bei den Grenzgängerbewilligungen in der Republik ein. Mit rund 60 Prozent von insgesamt 70336 Arbeitsberechtigungen für die Schweiz bilden sie die Spitzen-Region für Grenzgänger in Deutschland.

Sollte es auch für die grenznahen Kantone eine Begrenzung von der Grenzgängerbewilligungen geben, ist sich Maas sicher, dass die Wirtschaft der Region Dreiländereck/Hochrhein weiter seine Strahlkraft entfalten wird, wie es in der Medienmitteilung heißt: „Die Landkreise Lörrach und Waldshut sind geprägt von einer innovativen, breit gefächerten Wirtschaft und interessanten Job-Möglichkeiten, die auch in Zukunft weiterhin Fachkräfte in unsere Region ziehen werden.“ Die Wirtschaftsregion werde sich weiter aktiv an der Mitgestaltung der südbadischen Wirtschaftslandschaft beteiligen.

Die Wirtschaftsregion Südwest ermittelt die Grenzgängerzahlen auf Gemeindeebene auf Grundlage von Daten des Bundesamtes für Statistik in Neuchâtel. Dort werden die Grenzgängerbewilligungen erfasst. Erfahrungsgemäß nimmt jedoch nicht jeder Inhaber einer Bewilligung auch tatsächlich seinen Arbeitsplatz in der Schweiz wahr. Die Statistiker korrigieren daher die Zahl der Bewilligungen um etwa 15 Prozent nach unten und erhalten so die Grenzgängerzahlen, die von Schweizer Seite offiziell – und nur auf Landkreisebene – publiziert werden.

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