Kreis Lörrach Attraktive Buslinien willkommen

Die Oberbadische
Der Umstieg vom Auto auf den Bus soll mit den Regiobus-Angeboten forciert werden. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Kreispolitik nimmt Regiobus-Pläne des Landes in den Blick / Einbeziehung in laufende Nahverkehrspläne

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Das Nahverkehrsnetz könnte auch im Landkreis Lörrach um ein Angebot erweitert werden – die Regiobusse. Die Kreisverwaltung und die Kreispolitik zeigten sich in der Umweltausschusssitzung aufgeschlossen für das neue Förderprogramm Regiobusse. Wie berichtet, hatten die Landtagsabgeordneten Josha Frey (Grüne) und Rainer Stickelberger (SPD) an die Landrätin und den Kreistag appelliert, dieses aufzugreifen, was in einen Grünen-Kreistagsfraktionsantrag mündete.

Ziel der Regiobuslinienförderung ist, dass mit attraktiven Buslinen zwischen größeren Zentren den Bürgern mehr Alternativen zum eigenen Auto gegeben werden sollen.

Aus dem Internet musste sich der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler den Anhörungsentwurf herunterladen. Einzelheiten zu Fördermöglichkeiten oder genauen Bestimmungen würden noch nicht vorliegen. „Bislang gibt es nur einen Entwurf“, verwies er auf das frühe Stadium des Landesvorhabens. Der aktuellen Karte über das förderfähige Netz für die Antragstellung durch die Landkreise ist zumindest zu entnehmen, dass eine Regiobuslinie Zell im Wiesental mit Bärental verbindet, eine weitere die Mittelzentren Schopfheim und Bad Säckingen. Besonders auf letztere richtete Hoehler ein zentrales Augenmerk. „Da ist die meiste Musik im Spiel“, da es sich um ein zusätzliches Projekt handele, um das man sich kümmern könnte. Zugleich verwies er darauf, dass die Verbindung kreisübergreifend ist, womit natürlich ein Kooperationsprojekt mit dem Landkreis Waldshut umgesetzt werden müsste. Zugleich schränkte er ein, ob man sich langfristig binden wolle oder die Regiobus-Linien auf eine Testphase beschränkt werden sollen und können.

Dass die Regiobusse fraktionsübergreifend durchaus auf Wohlwollen stoßen, wurde im Ausschuss bereits deutlich, schließlich könnte damit auch Geld für die Verbesserung des ÖPNV in Richtung Dreiländereck fließen. Zugleich mussten noch Fragen zur Förderfähigkeit offen bleiben, die beispielsweise Paul Renz (CDU) mit Blick auf die Linie von Zell zum Feldberg hatte. Ob bestehende Strecken wie in diesem Fall auch förderfähig sind, blieb ebenso unklar, wie nach welchen Kriterien gefördert wird. Als „zielführend“ bezeichnete Klaus Eberhardt (SPD) den Ansatz, dass regionale Linien im Blick sind, die landkreisübergreifend verkehren. „Sehr sinnhaft“ sei die Wehratallinie. Erst einmal müsse aber die laufende Diskussion zum Nahverkehrsplan im Kreis abgewartetet werden. „Wir werden uns konzentrieren müssen auf machbare Projekte“, womit der Sozialdemokrat auch die Förderung als ein Kriterium heranzog. Landrätin Marion Dammann freute sich jedenfalls, dass das Regiobuslinien-Projekt „genau zum richtigen Zeitpunkt“ für den Landkreis komme, da dies dann bei den Nahvererkehrsentwicklungsplänen mit berücksichtigt werden könne. „Wir bleiben am Ball.“

Die Grünen-Fraktion, welche den Prüfauftrag zu den Regiobussen an die Verwaltung geliefert hatte, setzt auch auf die schon bestehenden Busstrecken, die als Regiobus-Linien umgewidmet werden könnten. Sowohl die Tagesintensität als auch die Bedienqualität an den Wochenenden werde dann verbessert, erklärte Gerhard Zickenheiner.

Auch für das Kandertal sei es wichtig, am Thema dran zu bleiben. Denn: Die Strecke zwischen Kandern und Lörrach wird als „Linie zur Anbindung der Unterzentren ohne Schienenanschluss definiert“, die in einer späteren Stufe an der Reihe sein sollen.

Insgesamt soll mit dem Förderprogramm erreicht werden, dass hochwertiger Busverkehr im Stundentakt von 5 bis 24 Uhr dort angeboten werden kann, wo Mittelzentren nicht ans Bahnnetz angebunden sind. Das Land will den Landkreisen die Hälfte der Kosten für neue oder ausgebaute Regiobuslinien bezuschussen, hatten Frey und Stickelberger vor kurzen mitgeteilt. „Langfristiges Ziel ist ein landesweites Grundnetz von Regiobus-Linien, das alle zentralen Orte des Landes hochwertig und mindestens stündlich verbindet, wenn es keine Züge gibt“, erklärten die beiden Vertreter der Regierungsfraktionen. „Auch der Landkreis Lörrach sollte die Chance für diese Lückenschlüsse in dieser ersten Phase des Förderprogramms nutzen.“

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