Kreis Lörrach Auf die richtige Menge kommt es an

Die Oberbadische
Rät zur Vorsicht: AOK-Ernährungsexpertin Tanja Demel Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Gesundheit: AOK zum Thema Zuckerkonsum / Bessere Kennzeichnung gefordert

Kreis Lörrach. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt in ihrer 2015 aktualisierten Richtlinie zum Zuckerverzehr, die Zufuhr an freiem Zucker auf zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr zu beschränken, wie die AOK Hochrhein-Bodensee mitteilt. Das entspricht bei einem Erwachsenen maximal 50 Gramm oder zwölf Teelöffeln – ideal seien sogar nur 25 Gramm pro Tag. Unter freiem Zucker werden Monosaccharide wie Glucose und Fructose und Disaccharide wie etwa Haushaltszucker verstanden, die Lebensmitteln vom Hersteller, Koch oder Konsumenten zugesetzt werden. Auch der natürliche in Honig, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten enthaltene Zucker zählt dazu.

Zucker ist per se nicht schädlich. Er bildet einen Baustein für die Energiezufuhr, die jeder Mensch benötigt. „Es kommt auf die richtige Menge an, die man zu sich nimmt“, sagt Tanja Demel, Ernährungsexpertin im AOK-Gesundheitszentrum Lörrach. „Die Dosis macht das Gift.“

Die Lebensmittelindustrie müsse den Zuckergehalt klar erkennbar auf ihren Produkten ausweisen, damit Verbraucher sich einfacher über ihren Zuckerkonsum informieren und gegebenenfalls auf zuckerärmere Lebensmittel zurückgreifen könnten, wie es weiter heißt. In einem 150-Gramm-Becher Fruchtjoghurt stecken je nach Verarbeitung zirka 20 Gramm, also zwei Esslöffel. Auch Apfel- und Orangensaft können pro Liter bis zu 30 Stück Würfelzucker aufweisen.

Eine aktuelle Forsa-Umfrage der AOK Baden-Württemberg zeigt, dass die Verbraucher gesüßte Lebensmittel und „Zuckerbomben“ in hohem Maße zu sich nehmen. 89 Prozent der Befragten essen mindestens einmal wöchentlich Süßigkeiten, Süßspeisen oder süßes Gebäck, fast die Hälfte (46 Prozent) sogar vier- bis sechsmal pro Woche oder täglich. Auch wenn Mineral- und Leitungswasser sowie Kaffee die am häufigsten getrunkenen alkoholfreien Getränke sind, gaben 60 Prozent der Umfrageteilnehmer an, zumindest gelegentlich auf Saftschorle zurückzugreifen. Süßer Belag dominiert insbesondere am Wochenende am Frühstückstisch, wenn 72 Prozent – im Vergleich zu 49 Prozent unter der Woche – Brot und Brötchen mit Marmelade, Honig oder Nussnougatcreme bestreichen.

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