Kreis Lörrach Aus Isolation heraus

Die Oberbadische

30 000 Euro für Integrationsprojekte

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Mit insgesamt 30 000 Euro fördert der Kreis in diesem Jahr weitere Integrationsprojekte. Den Zuschlag haben die Stadtteileltern Lörrach (8000 Euro, Träger: Caritas), die Stadtteilmütter Weil am Rhein (11 000 Euro, Diakonisches Werk) und die Kreativwerkstatt Rheinfelden (11 000 Euro, AWO) erhalten. Dafür gab der Kreis-Sozialausschuss jetzt grünes Licht.

Das Geld stammt aus einem „Roma-Projekt“ in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Rheinfelden. Es ging dabei darum, dass die Sozialbetreuer keinen Zugang zu der Bevölkerungsgruppe fanden, doch auch mit der zusätzlichen Schnittstelle konnte dies nicht erreicht werden. Da mittlerweile dort keine Roma mehr wohnen, konnte das Geld nun für die anderen drei Projekte bewilligt werden.

Das Projekt Stadtteileltern und -mütter soll in Lörrach und Weil am Rhein den Weg ebnen, dass hilfebedürftige Menschen mit schlechten oder ohne Deutschkenntnisse die Hilfe in Anspruch nehmen, die sie erhalten könnten. Die Familien mit ausländischen Wurzeln sollen sich mit der Unterstützung besser im „Behördendschungel“ zurecht finden, ist das Ziel. Und: Das Leben in der Isolation führe dazu, dass die Kinder und Jugendlichen beispielsweise beim Übergang in Gymnasien und in Ausbildung große Nachteile hätten, heißt es von Seiten der Verwaltung. Wenn alle bisherigen Mechanismen nicht greifen, die Familien zu erreichen, sollen die Stadtteileltern und -mütter zum Einsatz kommen. Mit ihrem kulturellen Hintergrund, den entsprechenden Sprachkenntnissen und der eigenen Migrationserfahrung würden sie eine Brücke bilden und eine wichtige Schnittstelle zwischen den Beteiligten sein. In Weil sind seit 2010 zwei Stadtteilmütter und in Lörrach seit 2013 insgesamt drei Stadtteileltern aktiv. Mit dem Geld ist die Fortsetzung der Projekte bis Ende 2015 gesichert.

Fraktionsübergreifend wurden die beiden Projekte gelobt. Fritz Lenz (Unabhängige) meldete auch Bedarf für das Mittlere und Obere Wiesental an. Hannelore Nuß, die für die SPD im Sozialausschuss sitzt, störte sich als AWO-Kreisvorsitzende aber daran, dass das Projekt „Kreativwerkstatt“ der Arbeiterwohlfahrt dieses Jahr nur „einmalig“ unterstützt werden soll, nachdem die Landesförderung Ende 2014 auslief. Bei dem Projekt werden gespendete Sachen wie Kleidung und Möbel von 13- bis 17-Jährigen aus der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge aufgepeppt und günstig verkauft.

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