Kreis Lörrach Ausgezeichnete Geburtshilfe

Die Oberbadische
Haben die Gesundheit von Neugeborenen und Müttern im Blick: Kurt Bischofberger (links), Chefarzt des Zentrums für Gynäkologie und Geburtshilfe, und Hubert Fahnenstich, Chefarzt des Zentrums für Kinder und Jugendmedizin. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Medizin: Hubert Fahnenstich erneut zum Spitzenmediziner im Bereich Neonatologie gewählt

Von Michael Werndorff

Professor Hubert Fahnenstich, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Lörracher St. Elisabethen Krankenhaus, ist jetzt zum siebten Mal von Focus Gesundheit als Spitzenmediziner im Bereich Neonatologie ausgezeichnet worden. Aus diesem Anlass wurde die Arbeit des Perinatalzentrums und die wohnortnahe Versorgung im Rahmen eines Pressegesprächs in den Fokus gerückt.

Kreis Lörrach. Im „Eli“ kommen pro Jahr 2400 Kinder zur Welt, davon wogen im vergangenen Jahr insgesamt 29 Kinder unter 1500 Gramm. Das kleinste Kind brachte sogar nur 495 Gramm auf die Waage, wie Krankenhaus-Geschäftsführer Helmut Schillinger gestern berichtete. Im Jahr 2006 gegründeten Perinatalzentrum, das aus dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin mit der Neonatologie und dem Zentrum für Gynäkologie und Geburtshilfe besteht, wird interdisziplinäre Medizin auf Uniklinik-Niveau geboten – und das wohnortnah.

„Uns ist wichtig, die wohnortnahe Versorgung von Mutter und Kind sicherzustellen“, betonte Schillinger vor den Medien. Hierbei spiele im Klinikbetrieb der Teamgedanke eine wichtige Rolle und ganz besonders die Menschen, welche die Arbeit gerne und mit großer Kompetenz machen.

In Deutschland kommen sieben bis acht Prozent der Kinder zu früh zur Welt: „Die große Leistung bestehe darin, die Entbindung hinauszuzögern, um die Kinder in einen Bereich zu bringen, in dem sie lebensfähig sind“, erklärte Kurt Bischofberger, Chefarzt des Zentrums für Gynäkologie und Geburtshilfe. Schwangere würden daher nicht selten mehrere Monate vor der Geburt stationär aufgenommen, um eine mögliche Frühgeburt abzuwenden. Deshalb sei die Nähe zum Wohnort überaus wichtig. „Andernfalls nimmt die familiäre Belastung weiter zu“, machte der Mediziner deutlich. Die nächsten Zentren mit der höchsten Versorgungsstufe wie in Lörrach befinden sich in Freiburg und Villingen-Schwenningen.

Damit die Maximalversorgung auf so hohem Niveau rund um die Uhr angeboten werden kann, müssen die Mediziner Zusatzqualifikationen besitzen. Diese vermittelt das Eli im Rahmen von Weiterbildungsangeboten für Fachärzte, wie Schillinger sagte.

Weil sich der Gesundheitszustand von Frühgeburten stündlich ändern könne, werde großer Wert auf das Gefühlsleben der Eltern gelegt, verwies Fahnenstich auf ein interdisziplinäres Team aus Seelsorgern, Psychologen sowie den Pflegekräften und Ärzten der Stationen, welche die Eltern begleiten. „Eltern benötigen die Unterstützung, und sie sind dankbar für die Hilfe“, weiß auch Schwester Anemunda, Oberin und Seelsorgerin. „Wir teilen die Dankbarkeit, aber auch die Sorgen und Ängste“, ergänzte Fahnenstich, der betonte, dass für soziale, medizinische und persönliche Probleme im Krankenhausalltag stets Lösungen gefunden werden müssten.

Auch mit dem vorgesehenen Lörracher Zentralklinikum, dessen Fertigstellung für das Jahr 2025 vorgesehen ist, wird es laut Schillinger das jetzige interdisziplinäre Angebot des Perinatalzentrums weiter geben.

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