Kreis Lörrach Autoreisezug soll weiterhin fahren

Die Oberbadische
Bei der Hauptversammlung des Fahrgastverbandes Pro Schiene Dreiland wurde der gesamte Vorstand einstimmig wiedergewählt (von links): Dietmar Maldacker, Nadja Eichin, Jost F. Noller, Karl-Heinz Vogt, Karl Argast, Brigitte Spitz und Silvia Waßmer. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Pro SchieneFahrgastverband stellt sich auf schwierige Verhandlungen ein / Kampf für die Holzverladung

Der Fahrgastverband Pro Schiene Dreiland will sich für einen Fortbestand des Autoreisezuges und des ebenfalls gefährdeten Lörracher Holverladungspunktes einsetzen.

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. „Es wird sicher nicht langweilig“, stöhnte Karl Argast, Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Schiene Dreiland, bei der Hauptversammlung in Zell im Wiesental und meinte damit die vor dem Verein liegenden Aufgaben für die Zukunft. Ob Nahverkehrsinitiative Kandertal, weitere Verbesserung des Busverkehrs im hinteren Wiesental (Stichwort „Diskobus“), der Gütertarifpunkt mit Verladestelle beim Bahnhof Lörrach sowie allen voran das Thema Autoreisezug: Überall sieht sich der 120 Mitglieder starke Fahrgastverband gefordert.

„Die Diskussion um den Standort Lörrach wird nicht einfach werden“, mutmaßte der Vorsitzende bei der Zukunft des Autoreisezugs (ARZ). Es gelte, sich bei diesem „städtebaulichen Filetstück“ auch mit dem Gemeinderat auseinanderzusetzen. Zwar brauche man die Deutsche Bahn, deren Vorstandschef Grube dieses Zugangebot stark in Frage stellt, nicht für den Betrieb. „Denn ARZ können auch andere fahren“, sagte Argast. Allerdings müsse schleunigst versucht werden, einen neuen Betreiber zu finden. Um den ARZ im Jahr 2018 aufgleisen zu können, will man daher auch die Kontakte zum Betriebsrat in Hamburg nutzen. „Es steht viel Arbeit und Überzeugungskraft vor uns“, schwante dem Vorsitzenden.

Ebenso will sich der Verein für die Wiederinbetriebnahme des zweiten Bahngleises sowohl in Tiengen als auch in Lauchringen einzusetzen. „Wir brauchen ganz einfach zwei Ausweichstellen aufgrund der geplanten Taktverdichtung“, so Argast.

Dran bleiben will der Fahrgastverband auch bei der stark gefährdeten und einzigen Verladestelle für Holz im Landkreis – sie ist in Lörrach. Kein Verständnis äußerten die Mitglieder über die nach wie vor voll funktionsfähigen Gleisanlagen, die aber größtenteils ungenutzt sind. „Da sind Lobbyisten am Werk“, mutmaßte der Vorsitzende und verwies darauf, dass beispielsweise die Firma Suchard (heute Mondelez) früher 90 000 bis 100 000 Tonnen Material per Bahn angeliefert bekam, dies aber heute weitgehend per Lkw abwickelt. Im März 2016 plant der Verband einen Fachvortrag zum Thema „Güterverkehr auf der Schiene“.

Weiterhin will Pro Schiene bei den Fahrgastkonferenzen präsent sein. Ebenso will man die Fortschreibung des Nahverkehrsplans, den der Kreistag 2016 auf den Weg bringen muss, intensiv begleiten. Angeregt werden soll zudem eine Busverbindung von Wittlingen nach Haagen.

Ein Augenmerk will der Verein letztlich auf die Umgestaltung des Bahnhofs und des Busbahnhofs in Zell haben, die in den nächsten Jahren abgeschlossen werden soll. Statt der geplanten 52 „Park+Ride“-Plätze hält Argast schon eher deren 70 für nötig. Ob dazu die denkmalgeschützte Güterhalle abgerissen wird, ist noch offen.

Die Wahlen zum neuen Vorstand waren schnell erledigt. Alle Mitglieder wurden einstimmig für weitere zwei Jahre wiedergewählt. Lediglich Peter Kittler schied als Beisitzer aus. Gewählt wurde wie folgt: Karl Argast (Vorsitzender), Jost F. Noller (zweiterVorsitzender), Daniel König und Brigitte Spitz (Kassierer), Silvia Waßmer (Schriftführerin), Nadja Eichin, Karl-Heinz Vogt und Dietmar Maldacker (Beisitzer).

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