Kreis Lörrach (wer). Kreiskliniken und Verwaltung schlagen dem morgen tagenden Kreistag vor, eine Grundsatzentscheidung für die weiteren Planungen unter dem Titel Lörracher Weg 2.0 zum Bau eines Zentralklinikums zu fassen. Das geht aus der Beschlussvorlage hervor, die mittlerweile im Bürgerinformationssystem des Landratsamts veröffentlicht wurde. Nachdem der Kreis bereits in den Jahren 1996 bis 2006 die medizinische Versorgungslandschaft umstrukturierte und Leistungsangebote konzentriert hat, steht nun der nächste Quantensprung an. Der Bau eines Zentralklinikums unter Einbindung des Lörracher St. Elisabethen-Krankenhauses wird nötig vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Transformationsprozesse im deutschen Gesundheitswesen, heißt es in der Vorlage. Ziel ist, alle Möglichkeiten zur Rationalisierung, Leistungsverbesserung sowie zur Effizienzsteigerung und Schärfung des Profils zu nutzen. Damit verabschiedet sich der Kreis von bisher diskutierten Varianten, welche die beiden Standorte Schopfheim und Rheinfelden noch umfassten. Dort würden laut der Standortvarianten in den nächsten beiden Jahren aber erhebliche Investitionsmaßnahmen anstehen – eine Generalsanierung in Rheinfelden, in Schopfheim sogar ein Neubau –, weshalb bereits im Vorfeld alles auf das Zentralklinikum hindeutete. Was das St. Elisabethenkrankenhaus angeht, sind die Gespräche über finanzielle und rechtliche Aspekte bereits soweit fortgeschritten, dass eine Einigung laut Vorlage im Frühjahr nächsten Jahres möglich ist. Das Zentralklinikum, dessen Investitionskosten sich auf rund 239 Millionen Euro belaufen, soll im Jahr 2025 den Betrieb aufnehmen. Weitere 22 Millionen Euro sollen für die Grundstücks- und Erschließungskosten hinzukommen. Die Erörterung von Grundstückslage und -kapazität ist für das Frühjahr 2017 vorgesehen. Nach jetzigem Planungsstand wird das neue Klinikum 650 bis 700 Betten aufweisen (davon rund 75 Betten für die Intensivbehandlung) und elf Operationssäle, wobei die Urologie, bisher Belegbetten, zur Hauptabteilung aufgewertet werden soll. Mit dem Lörracher Weg 2.0 wird durch die Einrichtung eines Zentrums für Seelische Gesundheit am neuen Standort überdies die wohnortnahe psychiatrische Versorgung verbessert. Federführend als Träger soll das Zentrum für Psychiatrie in Emmendingen (ZfP) werden.