Kreis Lörrach Bewusstsein für Gebäude geschaffen

Die Oberbadische
Historie und modernes Bauen bringt der Ausstellungs-Pavillon „Kraftwerk 1898“ zusammen. Realisiert wurde der Bau von Architekt Christoph Geise. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Tag der Architektur: Schulcampus, Ausstellungs-Pavillon und St. Josefshaus in Augenschein genommen

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. Die Große Kreisstadt Rheinfelden hat es den Architekten im Landkreis diesmal besonders angetan. Zum Tag der Architektur, der bundesweit seit gut 20 Jahren begangen wird und dieses Jahr unter dem Motto „Architektur hat Bestand“ stand, lud die Kammergruppe Lörrach zur Besichtigung von gleich drei Gebäuden auf Rheinfelder Gemarkung ein.

„Wir wollen damit die Freude an Architektur vermitteln und auch bewusstseinsbildend wirken“, erklärte Christoph Geisel von der Kammergruppe Lörrach, einer der maßgeblichen Organisatoren der Tour. Und der Zuspruch gaben ihm sowie Jacqueline Moser und Jürgen Moser mit ihrer komprimierten Auswahl recht. Etwa 40 Interessierte nutzten das Angebot, den Schulcampus, den Ausstellungs-Pavillon „Kraftwerk 1898“ von Energiedienst am Rhein sowie auch das Wirtschaftsgebäude, die Zentralküche und die Caféteria am St. Josefshaus Herten als gute Beispiele für modernes und nachhaltiges unter fachkundiger Führung zu inspizieren.

„Mit dem Gebäude haben wir ein deutliches Zeichen für eine gute, qualifizierte Bildung unserer Kinder und Jugendlichen gesetzt“, freute sich der Rheinfelder Oberbürgermeister Klaus Eberhardt quasi als Hausherr bei der Begrüßung. Und die Gäste waren beeindruckt von dem 6,5-Millionen-Projekt zwischen Schiller- und Realschule.

„Die städtebauliche Einbindung und auch die Verknüpfung der beiden Schulen war uns wichtig“, erläuterte Architekt Stefan Kamm vom Stuttgarter Büro, das den Wettbewerb gewonnen hatte. Es sei viel mehr als nur eine Mensa entstanden, sondern ein Ganztageshaus mit vielfältigen Aufenthaltsmöglichkeiten, an dem die Schüler sich wohlfühlen könnten. „Das zentrale Foyer mit Luftraum trägt zur Förderung der Kommunikation bei und symbolisiert das gemeinsame Lernen und Leben“, erklärte Kamm. Das Haus mit Lernwerkstätten, Gruppen- und Chillräumen, Terrasse sowie Projektraum mit Bespielbarkeit nach beiden Seiten besticht nicht zuletzt durch die Verwendung von Holz, in erster Linie naturbelassene und auch in der Region heimische Douglasie.

Zweite Station war der eigenwillig anmutende Ausstellungs-Pavillon von Energiedienst, für dessen Bau der Architekt Christoph Geisel verantwortlich zeichnete. Ihm sei es bei der Konstruktion zum einen darum gegangen, „goldene Brücken“ in die Vergangenheit mit dem Abriss des alten Kraftwerks zu bauen und zum anderen auch darum, die Mehrschichtigkeit aufzuzeigen, dass es sich hier um ein Objekt mit besonderer historische Bedeutung handelt. Der Pavillon ist Museum und Industriebauwerk zugleich. Er wurde 2014 mit dem Hugo-Häring-Preis des Bundes Deutscher Architekten bedacht.

Auch die letzte Station, das Wirtschaftsgebäude beim St. St. Josefshaus, das ebenfalls den Hugo-Häring-Preis erhielt, beeindruckte. Der multifunktionale Bau bildet als Servicezentrum quasi eine neue Mitte, die für Offenheit und auch ein deutliches Zeichen für Inklusion steht. Das Versorgungszentrum an der Hauptstraße wurde nach Plänen der Freiburger Architekten K9 realisiert.

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