Bisher verschont

Kreis Lörrach (wer). Von der Aufstallpflicht sind 45 Betriebe im Landkreis Lörrach betroffen. Wegen der Geflügelpest müssen auch die Geflügelzüchter der Region die erlassene Aufstallpflicht befolgen, sagte Bettina Bouchner, Leiterin des Fachbereichs Ordnung im Landratsamt Lörrach, anlässlich der Jahrespressekonferenz am Mittwochabend. „Insgesamt geht es um 45 Geflügelbetriebe, die betroffen sind.“ Seitens der Züchter gebe es Verständnis für das vom Stuttgarter Ministerium für Verbraucherschutz Ende November angeordnete Vorgehen. Damit hält sich der zuständige Minister Alexander Bonde an die Empfehlung des bundeseigenen Friedrich-Löffler-Instituts, in Gebieten mit hoher Wildvogeldichte, eine Stallpflicht für Geflügel einzurichten.

Der gesamte Uferlauf von Rhein und Bodensee sei in einer Breite von 500 Metern Risikogebiet, in dem die Stallpflicht herrsche. Zugvögel, so Bouchner, seien mögliche Überträger des H5N8-Erregers. Daher würde auch ein Monitoring-Programm laufen und die Jägerschaft achte auf verendete Wildvögel. Es wurden bereits acht Vögel untersucht, bei denen der Erreger jedoch nicht nachgewiesen werden konnte. Bouchners Fazit: „Der Landkreis ist vorbereitet und wir können jederzeit reagieren.“

Die Brutgebiete vieler Gänse-, Enten- und Sägerarten befinden sich in Nordsibirien. Dort könnten sich, so die Experten, Infektketten in Populationen unterschiedlicher Spezies ausgebildet haben. Über diese könnte es zu einer „staffettenartigen Verbreitung“ des Erregers nach Mittel- und Westeuropa über Wildvögel gekommen sein. In Asien sei das gefährliche H5N8-Virus unter anderem in Bless- und Saatgänsen nachgewiesen worden – Arten, die auch in Mitteleuropa heimisch sind.