Kreis Lörrach Damit es nicht zu Schäden kommt

Die Oberbadische
Eisschollen haben im vergangenen Winter für Schäden am Brombacher Kraftwerk gesorgt. Foto: Ingmar Lorenz Foto: Die Oberbadische

Hochwasserschutz: Behörden- und Gemeindevertreter tauschen sich aus / Digitale Angebote liefern Infos

Von Ingmar Lorenz

Im neuen Rathaus in Tegernau haben sich dieser Tage rund 30 Gemeindevertreter aus dem Kreis Lörrach getroffen, um über Maßnahmen zur Gewässerpflege, vor allem aber über den Schutz vor Hochwasser zu beraten.

Kreis Lörrach. Das Kleine Wiesental hatte man für die Gewässerschau nicht zufällig ausgewählt, wie Andreas Tröndle vom Lörracher Landratsamt berichtete. Denn in der Einheitsgemeinde habe sich im Winter ein Szenario abgespielt, das sich in vielen anderen Gemeinden ebenfalls ereignen könne – hier gelte es vorbereitet zu sein, lautete die Botschaft.

Im Januar hatten sich in der Kleinen Wiese an mehreren Engstellen Eisschollen verkantet und das Wasser aufgestaut. Als die Blockade gelöst wurde, habe eine Welle die bis zu 40 Zentimeter starken Schollen den Fluss hinab gerissen, berichtete Wolf-Dieter Hänßler. Die gewaltigen Eisschollen seien anschließend die Wiese hinab getrieben und hätten dabei noch in Brombach Schäden am Kraftwerk angerichtet. Natürlich ließe sich Eisbildung im Winter nicht verhindern, ergänzte Tröndle. Trotzdem können die Gemeinden einiges tun, um in Situationen dieser Art vorbereitet zu sein. So gelte es gerade in der kalten Jahreszeit, die Engstellen in den Flussläufen regelmäßig zu kontrollieren. Aber auch im Herbst drohen Flüsse und Bäche durch weggespülte Äste oder das gefallene Laub zu verstopfen und über die Ufer zu treten, berichtete Tröndle weiter. Die Gemeinden müssen deshalb dafür sorgen, dass Laub, Äste und anderes Treibgut in regelmäßigen Abständen aus den Gewässern entfernt werden.

Dass beim Hochwasserschutz auch der Umweltschutz nicht zu kurz kommen sollte, legte Tröndles Kollege Felix Herma dar. So müsse bei allen Maßnahmen zum Hochwasserschutz darauf geachtet werden, den Boden der Gewässer möglichst unangetastet zu lassen, um das empfindliche Ökosystem nicht zu gefährden. Idealerweise sollten zudem in hochwassergefährdeten Gebieten, speziell im Außenbereich, große Retentionsflächen zur Verfügung stehen. Auch müsse eine steile bauliche Gestaltung der Uferböschungen vermieden werden, so Herma. Gerade in diesem Punkt könne die Verwaltung etwaigen Bauvorhaben früh „einen Riegel vorschieben“.

Zum Abschluss machte Tröndle einige Ausführungen zum Thema Starkregenmanagement. Starkregen sei deshalb besonders problematisch, weil durch diesen auch Gemeinden ohne Gewässer überflutet werden können. Falle in kurzer Zeit sehr viel Regen, könne das Wasser nicht mehr versickern, fließe Felder und Waldwege hinunter und würde dabei einen „Cocktail“ aus Schlamm und Wasser in die Dörfer spülen. „Der richtet dort meist gewaltigen Schaden an“, so Tröndle. Auch in Sachen Starkregen gelte es vorbereitet zu sein. Zum einen stünden viele digitale Angebote zur Verfügung, mit denen sich die Verwaltungen einen Überblick über drohende Gefahren durch Starkregen verschaffen können. Zum anderen müsse aber auch sichergestellt werden, dass im Notfall zum Beispiel genügend Sandsäcke zur Verfügung stehen.

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