Kreis Lörrach Damit Prävention gelingen kann

Die Oberbadische
Die Schulsozialarbeit im Kreis Lörrach ist gut aufgestellt. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Jugendhilfeausschuss: Schulsozialarbeit ist etabliert / Offene Fragen bei Finanzierung

Von Michael Werndorff

Als wichtige Säule der Prävention ist Schulsozialarbeit im Kreis Lörrach mittlerweile etabliert, wie Norbert Kreienkamp von der Stabsstelle Planung und Steuerung in der Jugendhilfe dieser Tage berichtete. Handlungsbedarf besteht noch bei der Finanzierung.

Kreis Lörrach. Schulsozialarbeit sei ein wertvolles Element der Jugendhilfe, machte Kreienkamp deutlich. Das Angebot ist im Kreis gut ausgebaut und bewegt sich mit 31,05 Stellen nur knapp unter dem Schnitt der Landkreise in Baden-Württemberg (32). Bezogen auf die Anzahl der Schüler liegt der heimische Kreis mit 1,14 Vollzeitkräften pro 1000 Schüler sogar leicht über dem Landkreisdurchschnitt (1,06), wie zu erfahren war.

Bei einem Koordinierungstreffen im April mit 70 Fachkräften wurde Bilanz gezogen und zusammengetragen, wo noch Handlungsbedarf besteht und in welchen Regionen im Kreis die Schulsozialarbeit gut läuft: Handlungsbedarf besteht bei der zukünftigen Finanzierung, so Kreienkamp, denn die freien Träger der Schulsozialarbeit haben am 7. Juni eine deutliche Erhöhung des Kreiszuschusses und des Zuschusses der Schulträger beantragt. Das Problem: Vorgesehen ist, dass Landkreis, Schulträger und Land je ein Drittel der Kosten tragen, das Land gewährt aber nur einen Festzuschuss von 16 700 Euro pro Vollzeitstelle. Der Landeszuschuss wurde aber bislang weder an die Lohnkostenentwicklung angepasst, noch erhält dieser Sachkosten. Und der Kreis sowie die Schulträger fördern seit dem 1. Januar vergangenen Jahres eine Vollzeitstelle mit je 21 275 Euro pro Jahr. Wie Kreienkamp sagte, finden die Verhandlungen über den Antrag noch diesen Monat mit den Schulträgern statt.

Dass die Drittelparität ein Minimum sei, machte SPD-Kreisrätin Gabriele Weber deutlich. Sie erachtet die Schulsozialarbeit als eine wichtige Säule der Prävention und sieht einen Ausbaubedarf an Gymnasien und beruflichen Schulen im heimischen Kreis. Auch was den Schlüssel (Relation Vollzeitkraft pro Schüler) angeht, sollte die Verwaltung noch einmal genauer hinschauen, forderte Weber. Eine feste Quote je nach Schultyp lehnte Hans-Peter Buck (SPD) ab, verwies er auf unterschiedliche Herausforderungen an den Schulen. Der Vorschlag von Franz Kiefer (FDP), Lehrer könnten sich weniger intensiver Fälle annehmen, damit nicht alles bei der Schulsozialarbeit lande, stieß auf Kritik. Weber und auch Rudolf Schick vom staatlichen Schulamt betonten die Vorteile der Aufgabentrennung.

Kritik an der Verwaltung kam von Gudrun Schemel vom Caritasverband: Sie forderte, die Verwaltungsrichtlinien an die Ausbildung der Schulsozialarbeiter anzupassen. So gebe es Schwierigkeiten bei der Besetzung vakanter Stellen, weil der Kommunalverband Jugend und Soziales die Zulassung verweigere, wenn die Berufsbezeichnung nicht stimmt, obwohl die Ausbildung passt, wie Schemel sagte.

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