Kreis Lörrach Defizite bei Professionalität

Die Oberbadische
Henning Kurz (r.), Leiter der VHS Grenzach-Wyhlen, freute sich über den Besuch des Verbandsdirektors Hermann Huba. Foto: Lustig Foto: Die Oberbadische

VHS-Landesverband startet Qualitätsoffensive / Verband Hochrhein steht gut da

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. Es gibt wohl kaum etwas, was es trotz großen Erfolges nicht noch zu verbessern gibt. Das gilt auch für das Modell Volkshochschule (VHS). Um die Zukunftsfähigkeit dieser Bildungseinrichtungen zu erhalten und zu erweitern, wird daher jetzt der Weg in eine weitere Professionalisierung eingeschlagen.

Der Volkshochschulverband mit seinen 173 Mitgliedseinrichtungen, davon 15 im hiesigen Regionalverband Hochrhein, hat inzwischen eine Qualitätsoffensive gestartet, die bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein soll. „In der Tat, es gibt aktuell noch Luft nach oben“, bekannte Henning Kurz, Regionalverbandschef und VHS-Leiter in Grenzach-Wyhlen, wo jetzt mit Landesverbandsdirektor Hermann Huba die Pläne diskutiert wurden.

„Die Politik, die Fördergelder gibt, erwartet von uns Qualität, daher müssen wir auch hin zu einem Qualitätsverbund“, betont Huba. Der Entwicklungsplan enthält daher drei strategische Ziele: Zum einen muss jede VHS nach einem anerkannten Qualitätsmanagement zertifiziert sein. Insbesondere kleinere Volkshochschulen (bis 8000 Unterrichtsstunden, zum Vergleich: Grenzach-Wyhlen hat 6000 Unterrichtsstunden) arbeiten über dauerhafte Kooperations- oder Verbundstrukturen so zusammen, dass alle Themenbereiche mit einem umfassenden Weiterbildungsangebot abgedeckt sind. Und letztlich werden alle Volkshochschulen von einer professionellen, hauptamtlichen Leitung geführt, die für die Qualität des Angebots einsteht. Damit soll nicht gesagt werden, dass kleine, ehrenamtlich geführte Einrichtungen (wie im Oberen Wiesental in Schönau) nichts „Tolles“ leisteten, hieß es gestern. Im Zuge der Professionalisierung sei die Hauptamtlichkeit des Leiters unabdingbar. „Dieser Veränderungsprozess stellt eine erhebliche Herausforderung dar“, machte der Verbandsdirektor deutlich.

Das Erreichen dieser drei strategischen Ziele ist ab 2022 Voraussetzung für die Mitgliedschaft im VHS-Verband Baden-Württemberg. „Damit werden wir dann als erster Verband in Deutschland zu einem klar definierten Qualitätsverbund“, sagte Huba. Als vorrangige interne Herausforderungen sieht er die Themen Integration und kommunale Willkommenskultur verstärkt ins VHS-Potfolio aufzunehmen. Eine Herausforderung stelle auch die Quantität der künftigen Deutschkurse dar. Aber die Grund- und Allgemeinbildung, nebst wirtschaftlichen und Alltagsaspekten, soll mehr in den Fokus rücken.

Weiter am Ball bleiben will der Verband aber auch in Sachen Förderung. Huba: „Noch immer sind wir weit entfernt von der durchschnittlichen Bundesförderung.“ Den Regionalverband Hochrhein sieht der Verbandsdirektor indes sehr gut aufgestellt. Die Zusammenarbeit der 15 VHS-Einrichtungen nannte er traumhaft und exzeptionell. „Da wird richtig angepackt und dort zusammengespannt, wo’s sinnvoll ist.“

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