Kreis Lörrach Dem Klimaschutz verpflichtet

Die Oberbadische
Die Treibhausgasemissionen sollen im heimischen Kreis deutlich sinken. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Umweltausschuss: Kreis strebt nächste Zertifizierung im Rahmen des European Energy Awards an

Von Michael Werndorff

Der Landkreis Lörrach ist Anfang vergangenen Jahres mit dem European Energy Award (eea) in Silber zertifiziert worden. Nach einem weiteren internen Audit hat der Umweltausschuss des Kreistags am Mittwoch ein neues energiepolitisches Arbeitsprogramm diskutiert. Damit wird die nächste Zertifizierung angestrebt.

Kreis Lörrach. Das Audit ergab, dass eine Steigerung der Punktezahl von rund 56 auf 61 nach eea-Systematik erreicht wurde. Das sei keinesfalls selbstverständlich, denn allein um den Punktwert zu halten, müssen stetig neue Maßnahmen umgesetzt werden, wie Jan Münster, Geschäftsführer der Energieagentur im Landkreis Lörrach, berichtete. Mit Blick auf die gewachsenen Handlungsfelder hat der Kreis kräftig punkten können. Wurden im ersten Audit 41 Punkte erreicht, sind es jetzt 61. „Damit liegen wir etwas höher als anfangs geschätzt“, freute sich Münster über den Ausgang des internen Audits.

Vor allem in den Handlungsfeldern „Kommunale Gebäude und Anlagen“, „Mobilität“ und „Interne Organisation“ konnten deutliche Verbesserungen erzielt werden, beispielsweise durch den Wechsel des Stromlabels zu reinem Ökostrom, die Inbetriebnahme des Solarparks Herten, Erneuerungen im Personennahverkehr oder etwa mit der Förderung des Radverkehrs. Auch der eigene Fuhrpark wurde unter die Lupe genommen und optimiert, unter anderem durch die Einführung von Elektroautos.

Allerdings gibt es noch Luft nach oben: Insbesondere in den Bereichen Kommunale Gebäude und Anlagen, bei der internen Organisation, der Mobilität sowie bei der Kommunikation. Beim Abfallmanagement kann indes kaum mehr ein Zugewinn erwartet werden, verwies Münster auf die Einführung der Biotonne.

Im Vergleich mit anderen Landkreisen zeigt sich, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist: Der heimische Kreis liegt erst im hinteren Viertel aller teilnehmenden Landkreise. Die Bereiche Mobilität und Kommunikation liegen zudem unterhalb des ermittelten Durchschnitts der mehr als 28 zertifizierten Landkreise in Baden-Württemberg. Dennoch fiel das Fazit positiv aus: „Wir liegen gut im Mittelfeld“, zeigte sich Münster optimistisch hinsichtlich des nächsten Audits.

Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler betonte, dass der eea ein wichtiges Managementinstrument sei. „Wichtiger noch als konkrete Punktzahlen, sind aber die Ziele, die wir uns inhaltlich setzen“, ergänzte er.

Paul Renz (CDU) erklärte, dass die Zielrichtung stimme. „Wir konnten gute bis sehr gute Ergebnisse bei einzelnen Handlungsfeldern erzielen“, gleichzeitig gab er zu bedenken, dass einzelne der insgesamt 108 aufgeführten Maßnahmen mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden seien. Was die Bioabfallverwertung angeht, setzt Renz auf positive Effekte, sollte in naher Zukunft die Zusammenarbeit mit Waldshut-Tiengen bezüglich einer Biogasanlage realisiert werden. Außerdem sollte der Kreis genau prüfen, in welchem Bereich Bürger bei Sanierungsmaßnahmen gefördert werden können. Bei einem Austausch der Heizungsanlage bestehe nämlich bereits eine Kfw-Fördermöglichkeit.

Dass der eea vernetzt betrachtet werden müsse, um effizient zu sein, unterstrich Kreisrat Gerhard Zickenheiner (Grüne). Er benannte den fehlenden Aspekt der E-Mobilität als Schwachstelle im energiepolitischen Arbeitsprogramm.

Klaus Eberhardt (SPD) sprach sich dafür aus, einfache Maßnahmen lokal runterzubrechen und zum Beispiel beim Aufbau eines Ladenetzes für Elektroautos den Fokus auf öffentliche Gebäude zu richten und nach Möglichkeit das Förderprogramm des Bundes zu nutzen. Das Gremium empfahl dem Kreistag einstimmig, das energiepolitische Arbeitsprogramm 2016 bis 2018 für den eea umzusetzen.

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