Im Markgräflerland sind im nördlichen Bereich einige Vorkommen der Wildkatze nachgewiesen. Einen Fund gab es auch in der Nähe von Weil am Rhein-Ötlingen, wobei im südlichen Bereich offenbar sehr wenige Wildkatzen bislang unterwegs sind. Das Streifgebiet der Wildkatze umfasst bei weiblichen Exemplaren 80 bis 200 Hektar, bei männlichen sogar 200 bis 700 Hektar. Zu beachten ist, dass sie bestehende Achsen in der Natur nutzen, weiß Kraft.
Ihr Ziel und das der weiteren Verantwortlichen, die nun in der Modellregion Markgräflerland den Biotopverbund herstellen wollen, ist es, Sprungbretter zu schaffen, entlang derer sich die Wildkatze von der Rheinebene in Richtung Schwarzwald bewegen kann. Auch die Verbindung in Nord-Süd-Richtung soll gestärkt werden. Die Vorgesen mit dem Schwarzwald und die Rheinebene mit dem Schwarzwald sind hier die zu verknüpfenden Großräume, in denen das Tier herumstreunen kann und soll.
Helfen könnte dabei der „Generalwildwegeplan“, der eine Art ökologische Fachgrundlage für den landesweiten Biotopverbund ist. „Dieser soll dem Verbrauch der Landschaft etwas entgegen stellen“, erklärt die Wildkatzen-Expertin das Instrumentarium. Nicht nur diese Tierart dürfte dann profitieren, sondern auch die größeren Rothirsche und Luchse oder die kleinen Laufkäfer.
Im Markgräflerland, das eine stark landwirtschaftlich geprägte Region ist, stellt sich für die Wildkatze das Problem dar, dass sie sehr scheu eigentlich lieber unbeobachtet im Wald unterwegs ist. Kraft: „Damit ist es schwierig, hier die Lebensräume zu wechseln.“ Der Fokus müsse daher darauf liegen, ergänzende Korridore für den Wechsel in andere Gebiete zu schaffen. „Durchgängigkeit“ ist ein Schlagwort, das mit Leben gefüllt werden soll.