Kreis Lörrach Die Ziele sind gesteckt

Die Oberbadische
Der neue Teilhabeplan IV des Landkreises hat die Lebensumstände älterer Menschen zum Gegenstand. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Sozialausschuss: Teilhabeplan IV –­ Senioren vorgestellt

Kreis Lörrach (wer). Eine selbstständige Lebensführung bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit im Alter ist eines der zentralen Ziele des neuen Teilhabeplans IV – Senioren. Dessen Entwurf wurde nach einer Vorbereitungszeit von zweieinhalb Jahren am Mittwoch im Sozialausschuss vorgestellt und einstimmig an den Kreistag überwiesen. Robert Müller, Leiter Stabsstelle Planung & Steuerung (Altenhilfe) kommentierte den dreigliedrigen Teilhabeplan, der insgesamt 43 Ziele und Handlungsempfehlungen für eine selbstständige Lebensführung formuliert.

Unter anderem soll der Kreis auf die Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots an Kurzzeitpflegeplätzen hinwirken, nannte Müller ein dringendes Ziel. Zudem sollen im ländlichen Raum unterstützende Strukturen geschaffen werden. Hierzu zählen die Einrichtung von Gemeinschaftspraxen, die Annäherung bei der ärztlichen Versorgung an den Landesdurchschnitt und der Einsatz nicht-ärztlicher Praxisassistenten.

Zudem soll der Kreis Leistungserbringern bei ihren Bemühungen helfen, den Bedarf an Pflegefachkräften zu decken, wie Müller erklärte. Ein weiterer Punkt: Bis zum Jahr 2030 sollen ausreichend altersgerechte Wohnungen zur Verfügung stehen.

Vorgesehen ist, die gesteckten Ziele im Rahmen der im zweiten Halbjahr anstehenden Sozialgespräche mit allen Städten und Gemeinden zu besprechen und ab 2018 Gespräche zur weiteren Umsetzung mit den Kommunen und an den an der Versorgung vor Ort Beteiligten zu führen.

„Viele Empfehlungen müssen als Handlungsanleitungen verstanden werden“, sieht Diana Stöcker Handlungsbedarf. Ziel müsse sein, im Alter so lange wie möglich selbstständig zu leben, so Stöcker. Der Teilhabeplan IV sei als wichtiges Instrument zu werten.

Laut Jörg Lutz (SPD) stelle das Thema der Kurzzeitpflege ein Dauerbrenner dar, verwies er auf die geringe wirtschaftliche Attraktivität solcher Angebote für Unternehmen. „Wenn es wirtschaftlich umsetzbar wäre, hätten wir die Kurzzeitpflegebetten bereits“, sagte Lutz. Nun ginge es darum, die Erkenntnisse in die Kommunen zu transportieren, denn nur gemeinsam mit Städten und Gemeinden könnten die Ziele auch erreicht werden.

Dass der Kreis der Realität bereits hinterherhinke, monierte Willibald Kerscher (FW). „Der Zeitraum ist viel zu lang“, kritisierte er den Zeithorizont bis zum Jahr 2030. Der Plan biete laut Kerscher dennoch eine gute Orientierungshilfe bei den anstehenden Aufgaben. Landrätin Marion Dammann sagte hierzu, dass schnelles Handeln erforderlich sei, das Heft des Handelns indes bei Städten und Gemeinden läge. Darüber hinaus dürften sich einige Forderungen im genannte Zeithorizont ändern, verwies Dammann auf den Fortschritt und damit verbundene gesellschaftliche Umwälzungen.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading