Kreis Lörrach Drei Länder und viel Kunst

Die Oberbadische

Ausstellung: Regionale 17 mit künstlerischen Positionen von Basel bis Freiburg

Von Gabriele Hauger

Regio. Sie ist das größte trinationale Ausstellungsformat für zeitgenössische Kunst: die Regionale. In ihrer 17. Auflage, die dieses Wochenende mit einem Vernissage-Reigen beginnt, präsentieren sich über 170 Künstler, die von 40 Kuratoren aus 650 Bewerbern ausgewählt wurden. Der Fokus liegt dabei auf regionaler Kunst. Das trinationale Projekt, an dem sich 19 Häuser (siehe Info-Kasten) in den drei Ländern Deutschland, Frankreich und Schweiz beteiligen, zieht alljährlich um die 20 000 Besucher an.

Jeder zweite der präsentierten Künstler kommt aus der Schweiz, war bei der gestrigen Pressekonferenz im Kunst Raum Riehen zu erfahren. Die beteiligten Institutionen sind dabei sehr unterschiedlich. Das Spektrum reicht vom international renommierten Kunstmuseum über Kunstvereine und Projekträume bis hin zu einer Bar.

Unterschiedliche Räume erlauben unterschiedliche Kuratoren-Ansätze. Und so wurden beim Pressetermin Appetit machende Kurzbeschreibungen des jeweiligen Kunstangebots gegeben.

Kooperation zwischen Baselland und Mulhouse

Das länderübergreifende Format der Regionale wird dieses Jahr explizit in einer Kooperation zwischen dem Kunsthaus Baselland und La Kunsthalle Mulhouse aufgegriffen. Erstmals werden dieses Jahr beide Städte durch eine gemeinsame Ausstellung mit sich ergänzenden Werken sowie einer Intervention am Bahnhof SBB verbunden. Künstlerisch reflektiert und hinterfragt wird an beiden Orten das urbane Leben: die Stadt als Ansammlung von Menschen und Architektur, aber auch das, was sich dazwischen abspielt, erläuterten die beiden Kuratoren.

Spannend klingt auch die Konzeption im Freiburger E-Werk. Hier sind unter dem Titel „Lebensspuren“ ausschließlich „In Situ“-Arbeiten ausgestellt. Eine Künstlerin gestaltet beispielsweise einen artifiziellen Garten, der aktuell noch am Wachsen und Sich Verändern ist.

„Der Weg der Zeit“: Unter diesem Titel steht auch eine von insgesamt zwölf Arbeiten in der Kunsthalle Palazzo Liestal. Aus 93 gebrauchten Spazierstöcken hat Philipp Käppeli eine Kugel geformt, bei deren Anblick zahlreiche Assoziationen wach werden, wie die Kuratorin beschreibt: Natur, Tiere, Erlebnisse, Impressionen, Landschaft.

Der Ausstellungsraum Klingental hat die aus Südafrika stammende Kuratorin Kadiatou Diallo beauftragt. Sie beleuchtet unter dem Titel „SCH“ die Geschichten von Menschen, die in der Schweiz leben, aber – zum Beispiel aufgrund ihres Migrationshintergrunds – nicht richtig dazugehören können oder wollen. Die ausgestellten Arbeiten erzählen von SCHweigen, SCHweiz, SCHämen oder SCHreien.

Im Haus der Elektronischen Künste in Basel geht es um Naturreflexionen. Elf Projekte beschäftigen sich damit, wie Natur heutzutage medial vermittelt wird, natürliche Phänomene werden mit digitalen und elektronischen Mitteln in den Ausstellungsraum gebracht. Die Besucher tauchen ein in Wälder, Wolken und Sternenfelder, eine zweite Natur, die die Künstler selbst erschaffen: zum Beispiel eine 3D-Projektion von Schatten oder eine Audio-Arbeit, die Wind erfahrbar macht – allesamt sehr sinnliche Arbeiten, so die Ausstellungsmacher.

Unter dem beziehungsreichen Titel „Shades of Grey“ ist im Kunst Raum Riehen eine Ausstellung mit Skulpturen, Wandreliefs, Malerei, objektivierter Fotografie und Objekten zu sehen.

Die genannten Beispiele sollen Lust auf mehr machen. Denn, so Kuratorin Felizitas Diering vom Kunstverein Freiburg: „Die Regionale ist eine der schönsten Möglichkeiten, neue, junge Kreative kennenzulernen, aber auch bekannte Lieblingskünstler wiederzutreffen.“   

Die Beteiligten:

Schweiz: Ausstellungsraum Klingental; Cargo Bar, Basel; HeK (Haus der elektronischen Künste), Basel; Kunsthalle Basel; Kunsthalle Palazzo, Liestal; Kunsthaus Baselland, Muttenz; Kunst Raum Riehen; Projektraum M54, Basel

Deutschland: E-WERK, Freiburg, Kunsthaus L6, Freiburg;

Kunstverein Freiburg; Städtische Galerie Stapflehus,

Weil am Rhein; T66 kulturwerk, Freiburg

Frankreich: Accélérateur de particules, Strasbourg ; CEAAC, Strasbourg; FABRIKculture, Hégenheim; La Filature, Mulhouse; La Kunsthalle Mulhouse; Smultania, Strasbourg

 www.regionale.org

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading