Von Sarah Pulter Kreis Lörrach. Trockene Haut, Durst und Harndrang. Dies können erste Anzeichen für Diabetes sein. Nach der Diagnose müssen viele Betroffene ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten von einem auf den anderen Tag komplett umstellen. Erkrankte und Angehörige in unserer Region können sich dann an die Diabetes Selbsthilfegruppe in Rheinfelden wenden. Alle zwei Wochen treffen sich Diabetiker mit Typ- 2-Diabetes, um sich über ihre Krankheit auszutauschen und von ihren persönlichen Erfahrungen zu berichten. Im Gespräch mit Diabetiker Roland Plagowski, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe, berichtete er von seinem Umgang mit der Erkrankung. „Wir leben mit der Krankheit, die Krankheit nicht mit uns“ , betont Plagowski. Es seien übrigens weniger die Betroffenen selbst, sondern vielmehr deren Angehörige, die das Angebot in Anspruch nähmen. „Denn Menschen, die von Diabetes betroffen sind, trauen sich oft nicht, in der Öffentlichkeit darüber zu reden.“ Zudem sei bei den Gruppentreffen immer auch ein Arzt anwesend; und jährlich werden an der Volkshochschule Vorträge rund um das Thema angeboten. Allerdings weiß Plagowski auch Negatives zu berichten: „Manchmal nehmen Betroffene höchstens ein- bis zweimal an Veranstaltungen teil und denken, dass sie dann ausreichend informiert sind. Das ist allerdings ein Irrtum“, gibt der Vorsitzende zu bedenken. Denn heilen könne man die Krankheit nicht, aber reden bringe schon viel, ist er überzeugt. Typ-2-Diabetes ist vererbbar. „Ist man betroffen, heißt es oftmals Insulin spritzen, was man auch problemlos selber machen kann“, betont Plagowski. Oftmals leiden Menschen mit Übergewicht, Bewegungsmangel und einer Vorliebe für eine kohlenhydratreiche Ernährung an diesem Typ. „Ich kann sehr gut mit meiner Erkrankung umgehen. Auf die Ernährung achten und regelmäßig Sport treiben gehören auf jeden Fall dazu. Jeder kennt sich, jeder Patient weiß, was er essen darf und was nicht.“ Allerdings müsse man schon aufpassen, denn Unterzucker könne gefährlich werden. „Man merkt fast gar nicht, wenn das geschieht“, weiß er. Coca-Cola, Apfelsaft oder Traubenzucker seien dann geeignet, um einer Unterzuckerung entgegen zu wirken. Heutzutage lasse es sich gut mit Diabetes leben, resümiert er. Plagowski war zunächst in einer Schopfheimer Selbsthilfegruppe organisiert, bis er in Rheinfelden den Anstoß zur Gründung einer weiteren gab. Seitdem ist er als Koordinator und Ansprechpartner aktiv.