Kreis Lörrach Ehrenkleidung, Modekostüm und Alltagskluft

Die Oberbadische
Der BHV war in Kandern zu Gast (von links): Christian Renkert, Ursula Hülse, Thomas Volk, Werner Winterhalter, Gerhard Neugebauer, Marianne Waßmer und Alfred Knauber. Foto: Ines Bode Foto: Die Oberbadische

Bund „Heimat und Volksleben“ widmet sich bei Herbstversammlung in Kandern der Tracht

Kreis Lörrach (ib). Darf man in der Markgräfler Tracht zu Remmidemmi-Veranstaltungen wie dem Oktoberfest gehen? Diese Frage wurde bei der Herbsttagung des Bundes „Heimat und Volksleben“ (BHV) in Kandern diskutiert.

Die Tracht sei eine Ehrenkleidung, die nicht in Verbindung mit teils haltlos feiernden Menschen stehen soll, betonte Geschäftsführerin Ursula Hülse (Denzlingen). Wer Tracht trage, verhalte sich entsprechend, überlege sich zweimal, wann sie angelegt werde. Dirndl und Lederhose, derzeit angesagt bei der jüngeren Generation, „seien traditionell raus“, hätten sich zum Modekostüm entwickelt. Weniger streng sieht man es beim „Markgräfler Trachtenverein Kandern“. Anzuerkennen sei das Interesse an der Kultur. Zum Budenfest etwa ziehe sie gern die Tracht an, hielt eine Kandernerin entgegen, auch an Geburtstagen, Wochenenden und derlei mehr. Die Tracht mache sich im Alltag gut, so die Kanderner Abordnung. Kreisobmann Alfred Knauber (Zell) wies auf den Radioauftritt des Präsidenten Alfred Vonarb (Breisach), der befürwortete, dass sich die Jugend überhaupt der Tracht öffne, sich später vielleicht der Tradition widme.

Von rückläufiger Teilnahme an Veranstaltungen sprach Jugendobmann Werner Winterhalter, man forsche nach Ursachen. Er appellierte, den Nachwuchs in die BHV-Repräsentationsgruppe zu integrieren, zu Terminen im Bund-Gebiet übernehme man die Fahrt.

Davon, dass sich der Kreis Lörrach überregional rar mache, noch nie bei Tanzleitertreffen und Trachtenjugend-Treffen dabei war, sprach Vorsitzender Gerhard Neugebauer (Rickenbach). Erfreulich indes, dass es bei der Jahresversammlung in Zell am Harmersbach erstmalig zu 36 Neuzugängen kam.

u  Einige Schlaglichter: Volksmusik-Obmann Thomas Volk (Schallstadt) gab an, alte Notenblätter zwecks Aufarbeitung zu suchen. Alfred Knaubers Bilanz wies 33 „interessante“ Termine aus, Höhepunkte seien Neujahrsempfänge, etwa in Lörrach. Ein Fazit zogen weiter die Vertreter der Mitgliedsvereine. Sonja Müller, Trachten- und Volkstanzgruppe Egringen, erwähnte die Seltenheit von 14 Mitglieds-Familien. Stefan Brehm, Trachtenkapelle Fröhnd, kündigte das erste Kirchenkonzert in Schönau an. Laut Manuel Faller, Trachtengruppe Häg-Ehrsberg, gebe es mit Carina Kiefer ein neues Vorstandsduo. Daniela Maier, Trachtenkapelle Häg-Ehrsberg, sprach die starke, über 100-köpfige Gruppe an. Fred Wehrle, Kandern, äußerte sich zur Mitwirkung bei einem Film. Peter Lais, Trachtenkapelle Präg, erinnerte an mehrere Highlights. Andreas Ruch, Stadtmusik Schönau, schwärmte von der Prag-Reise. Bernd Maier, Trachtengruppe Todtnau, gab an, dass die Vorbereitungen fürs Kreistrachtenfest 2016 laufen. Laut Paula Röttele, Markgräfler Trachtengruppe Weil, feiere man im November das 30-jährige Bestehen des Vereins. Christoph Greiner von der Trachtengruppe Zell mit 20 Zöglingen erinnerte daran, das bei 46 Grad beim Umzug in Ötlingen die Schuhsohlen am Pflaster klebten.

In der Schwanenstadt findet auch die Herbsttagung 2016 statt. Der nächste Tanzleiterlehrgang nahe am 24., 25. Oktober in Menzenschwand.

Beifall fanden die Worte Christian Renkerts, Bürgermeister Kandern, bei Ausflügen nach Frankreich mit Trachtenträgern sei das Eis schnell gebrochen.

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