Kreis Lörrach Einsatz für Autoreisezug und mehr

Die Oberbadische
Die Führungsspitze: Silvia Wassmer (v.l.), Karl Argast, Brigitte Spitz und Jost F. Noller. Foto: Anja Bertsch Foto: Die Oberbadische

Aus Initiative „IG Pro Schiene“ wird Verein „Pro Schiene Dreiland“ / Elektrifizierung und weitere Themen

Kreis Lörrach (jabe). Was lange währt, wird endlich Verein: Im Frühjahr feierte die IG Pro Schiene ihr 30-jähriges Bestehen; die jetzt durchgeführte Jahreshauptversammlung in Zell wurde zur Gründungsversammlung des „Pro Schiene Dreiland e.V.“.

Einstimmig billigten die anwesenden Mitglieder die Satzung, und gossen die bislang als „Bürgerinitiative mit vereinsähnlichen Strukturen“ (Vorsitzender Karl Argast) laufende Organisation in eine regelgerechte Vereinsform.

Anlass für die Umwidmung waren vor allem haftungsrechtliche Gründe; jenseits der Rechtsform ändert sich nicht viel: Die meisten bisherigen IG-Mitglieder hatten im Vorfeld bereits bekundet, auch im neuen Verein Mitglied zu bleiben, so dass „Pro Schiene Dreiland“ etwa 120 Gründungsmitglieder zählt. Inhaltlich verschreibt sich der neue Verein vor allem der „Beratung von Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel“, und will sich via Veröffentlichungen, Stellungnahmen und Veranstaltungen an der „fachlichen und öffentlichen Diskussion“ zum Thema öffentliche Verkehrsmittel beteiligen.

Neu immerhin ist der Name: Aus der „IG Pro Schiene“ ist nun der Verein „Pro Schiene Dreiland“ geworden. Die Umbenennung erfolgte allerdings bereits im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen im Frühjahr.

Das Jubiläum nahm im Bericht des Vereinsvorsitzenden denn auch einigen Raum ein: Der Festakt im Zeller Textilmuseum „war ein rundum gelungener Festabend“, stellte Argast zufrieden fest. Inhaltlich beschäftigte die Bahnfreunde im vergangenen Jahr vor allem die geplante Abschaffung des Autoreisezuges und das Thema Güterverkehr im Landkreis Lörrach; beides wird auch im kommenden Jahr eine große Rolle spielen.

Zwischen den beiden Themen besteht nach Ansicht der Pro-Schienler ein enger Zusammenhang. Klar sei: „Wenn der Autoreiseverkehr eingestellt wird, steht auch der Güterverkehr auf der Kippe“, so Argast.

„Eine Herkulesaufgabe“

Entsprechend will sich „Pro Schiene Dreiland“ für den Erhalt beider Angebote stark machen – „eine Herkulesaufgabe“: Bei einer Unterschriftenaktion sammelten die Bahnaktivisten bereits etwa 600 Unterschriften für den Erhalt des Autoreisezuges. Eine Option sei, einen anderen Betreiber für das Angebot zu suchen. In Sachen Güterverkehr steht der Verein bereits in engem Kontakt zu Holzbetrieben als Nutzern des Güterverkehrs; ebenso soll der Kontakt zu früheren Güterverkehrskunden gesucht werden. Ganz wichtig sei zudem die Kontaktaufnahme mit der Stadt Lörrach, „um diese mit ins Boot zu holen.“

Die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke entwickle sich zu einer unendlichen Geschichte, monierte Argast, und erhob Vorwürfe vor allem in Richtung Deutsche Bahn: „Da sind einige echte Blindgänger am Werk.“ Angesichts der anstehenden Ausschreibungen im Nahverkehr will sich Pro Schiene dafür ins Zeug legen, dass die SBB erneut den Zuschlag als Betreiber auf der Wiesentalstrecke erhält, kündigte der Vorsitzende an. Als Pro-Schiene-Erfolge verbuchte Argast die Erweiterung und Instandsetzung des Park&Ride-Platzes am Hausener Bahnhof. Gefragt sind schließlich die Kurse an den Fahrkartenautomaten, die der Verein regelmäßig anbietet.

Pro Schiene Dreiland

Vorsitzender und Stellvertreter: Karl Argast, Jost F. Noller.

Schriftführerin: Silvia Waßmer, Pressesprecher: Daniel König, Kassiereramt: Daniel König, Brigitte Spitz.

Beisitzer: Nadia Eichin, Dietmar Maldacker, Peter Kittler, Karl-Heinz-Vogt. Kassenprüfer: Jörg Spitz, Klaus Strittmatter.

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