Kreis Lörrach Einsparpotenziale vorhanden

Die Oberbadische
Das Berufsschulzentrum Lörrach wird derzeit energetisch saniert. Damit sollen zugleich die Kosten für Energie gesenkt werden. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Energiebericht im Kreistag vorgelegt / Wärme, Strom, Wasser

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Der Landkreis will die energiebedingten CO2-Emissionen weiter senken und hier mit guten Beispielen vorangehen. Eine detaillierte Datengrundlage hierzu liefert der gestern im Kreistag vorgelegte Energiebericht, aus dem die Entwicklung von 2008 bis 2013 hervorgeht. Zirka 40 Liegenschaften beziehungsweise Gebäude werden dabei unter die Lupe genommen sowie auf eine Vielzahl von anstehenden Maßnahmen verwiesen.

Zusammenfassend wird festgehalten, dass bei den Liegenschaften die Entwicklung der vergangenen Jahre im Bereich Wärme „positiv und erfreulich“ sei, wobei es weiteres Optimierungs- und Einsparpotenzial gebe. Mehr regenerative Energie ist hier im Blick.

Der Stromverbrauch hat sich insgesamt hingegen erhöht, geht aus dem Bericht hervor. „Hier werden höhere Anstrengungen notwendig sein, um den Bedarf zu senken und damit die Kostensteigerungen abzufangen“, heißt es.

„Insgesamt bestehen für uns weitere Herausforderungen“, unterstrich Kreis-Dezernent Philipp von Ritter gestern im Kreistag. Die Fraktionen lobten aber durchweg die Anstrengungen und die bisher erreichten Einsparungen.

Verwaltungsgebäude: Die Situation im Landratsamt (Haus 1, Hauptgebäude; Haus 2, ehemaliges Telekomgebäude) sowie in der Psychologischen Beratungsstelle (PB) Lörrach stellt sich ähnlich dar. Der Wärmeverbrauch ist im vergangenen Jahr wieder leicht gesunken. Der Stromverbrauch stieg hingegen im Landratsamtshauptgebäude, liegt aber noch unter dem Referenzjahr 2008. Im Haus 2 konnten beim Strom laut dem Bericht weitere Einsparungen erzielt werden. In der PB Lörrach lag beim Stromverbrauch hingegen eine Erhöhung vor. Während im Hauptgebäude und in der PB der Wasserverbrauch sank, stieg dieser im ehemaligen Telekomgebäude enorm an.

In den drei Verwaltungsgebäuden dürfte sich die Situation in den nächsten Jahren aber deutlich verändern. Da sich das Haupt- und Nebengebäude im Quartierskonzept West und im RegioWin-Projekt befinden, sind hier effizientere Strukturen in Planung – Stichwort: Klimaneutrales Modellquartier. In der PB Lörrach soll 2016 die Heizungsanlage ausgetauscht werden.

Kreiseigene Schulen: Die Dimensionen der kreiseigenen Schulen werden daran deutlich, dass alleine der Energieverbrauch (Wärme) des Berufsschulzentrums Lörrach den Energiebedarf von zirka 140 Einfamilienhäusern mit einem Jahreswärmebedarf von 15 000 Kilowattstunden (kWh) bei einer Fläche von 150 Quadratmetern (100 KWh/m2 a) deckt. Auch beim Strom werden ähnliche Dimensionen erreicht. Hier deckt der Energieverbrauch des Berufsschulzentrums (BSZ) Lörrach den Energiebedarf von 125 Haushalten mit fünf Personen und 5000 kWh Stromverbrauch pro Jahr.

Hinzugerechnet werden müssen natürlich noch die Gewerbeschule Rheinfelden, das Berufsschulzentrum Schopfheim, die Helen-Keller-Schule Maulburg, die Sprachheilschule Zell sowie die Erich-Kästner-Schule Lörrach.

Wie berichtet, sind vor allem im Berufsschulzentrum Lörrach derzeit die Handwerker im Einsatz, um hier Energieeinsparungen zu erreichen. Folgende Maßnahmen sind für 2014 geplant beziehungsweise schon in Angriff genommen: Erweiterung der Energieversorgung des BSZ Lörrach, Einbau eines Blockheizkraftwerkes im Technikraum der Kaufmännischen Schule, Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kaufmännischen Schule Lörrach, energetische Sanierung (Altbau sowie Dach Bau C Gewerbeschule), Elektrosanierung Kaufmännische Schule und Mathilde-Planck-Schule. Daher sind die 2013er-Werte für das Berufsschulzentrum Lörrach nur eine Momentaufnahme.

In der Gewerbeschule Rheinfelden soll die Lüftungsanlage im Bereich der Sporthallen und Werkstätten mit einer Aufschaltung an die vorhandene Gebäudetechnik erreicht werden. Der Wärmeverbrauch konnte weiter gesenkt werden, auch der Stromverbrauch war in 2013 rückläufig. Gestiegen ist hingegen der Wasserverbrauch.

Weitere Anpassungen der Heizungsregelung sind im Berufsschulzentrum Schopfheim vorgesehen sowie eine Überprüfung der Einstellungen der Elektroanlagen. In 2013 sind hier der Wärmeverbrauch gesunken, der Stromverbrauch und der Wasserverbrauch hingegen gestiegen.

Eigenbetrieb Heime: Im Markus-Pflüger-Heim Schopfheim konnte der Wärmeverbrauch leicht um ein Prozent gesenkt werden. Der Stromverbrauch stieg um zwei Prozent. Der Wasserverbrauch blieb auf Vorjahresniveau. Im Pflegeheim Markgräflerland in Weil am Rhein konnte Wärme eingespart werden, während der Verbrauch von Strom und Wasser stieg. Im Pflegeheim Schloss Rheinweiler kam es in allen drei Energiebereichen zu einem Anstieg.

Eigenbetrieb Abfallwirtschaft: Erstmals im Energiebericht taucht der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft auf. Eine aussagekräftige Auswertung der Daten sei somit erst im nächsten Energiebericht möglich, heißt es.

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