Kreis Lörrach (wer). Zum Schuljahr 2017/2018 müssen die Beförderungsleistungen im freigestellten Schüler- und Werkverkehr, für die der Landkreis aufkommt, neu ausgeschrieben werden. Die Schüler sollen in den Genuss von Verbesserungen kommen, wie der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler jetzt im Umweltausschuss ankündigte. Die Qualität der Beförderungsleistung soll insgesamt verbessert und damit Anregungen der Eltern aufgenommen werden, nannte Hoehler folgende Aspekte: Die Beförderungszeit soll nicht länger als 60, in Einzelfällen 90 Minuten betragen. Die Qualifikationen des Begleitpersonals und der Fahrer müssen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen, und auch die Fahrzeuge sollen über eine Klimatisierung verfügen sowie der Euro-VI-Norm entsprechen. Die Beförderungsleistungen werden vor dem Hintergrund der geplanten Integration der freigestellten Schülerverkehre in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) über einen Zeitraum von vier Jahren vergeben. Damit soll eine schnelle Reaktion auf die veränderten Verkehrsinfrastrukturen sichergestellt werden. Darüber hinaus will der Landkreis als Träger des Angebots das Vergabeverfahren von bisher acht auf 16 Lose mit 80 Touren aufteilen. Zudem kann ein Bieter nur für maximal 50 Prozent der Lose ein Angebot abgeben. Paul Renz (CDU) begrüßte die Verdoppelung der Losaufteilung und die Angebotsreduzierung, von der auch kleinere Anbieter aus dem Landkreis profitieren können. Hinsichtlich der technischen Anforderungen an die Fahrzeuge sprach Klaus Eberhardt (SPD) indes mögliche Nachteile für kleine Transportunternehmen an: „Es wäre schade, wenn heimische Unternehmen aufgrund der Anforderungen nicht mitbieten könnten.“ Wirtschaftlichkeit ist gegeben Laut Hoehler ist die Wirtschaftlichkeit gegeben, zudem sei die Euro-VI-Norm im Nahverkehrsplan verankert. Damit es bei der beabsichtigten Integration des freigestellten Schüler- und Werkverkehrs in den ÖPNV zu keinen bösen Überraschungen kommt, hält sich der Landkreis in Form eines Sonderkündigungsrechts bei bestimmten Losen eine Hintertür offen. Auf die Anmerkung von Herbert Baier (SPD), dass auch die topografischen Bedingungen im oberen Wiesental berücksichtigt werden müssen, verwies Hoehler auf besonders gestaltete Lose. Urs Kramer, Sachgebietsleiter Verkehr & ÖPNV, sagte dass bei den Schülerzahlen ein Aufwärtstrend zu verzeichnen sei, sich der Kreis aber nicht im Mehrkostenbereich bewege. Waren es im Jahr 2007 546, sind es aktuell 584 Schüler, die in den bisherigen acht Losen transportiert werden. Was die Zahl der Personen angeht, welche die drei Werkstätten für behinderte Menschen im Landkreis besuchen, beläuft sich diese laut Kramer auf 930 mit steigender Tendenz. Für Diskussion sorgte die Dauer der Ausschreibung: Zehn Jahre könnte ein besseres Ergebnis bringen, betonte Christoph Hoffmann (FDP), und auch Eberhardt zeigte sich skeptisch bei der Wahl des Zeitraums vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Sicherheit seitens der Transportunternehmer. Bruno Schmidt sprach eine mögliche Verlängerung des Zeitraums um ein Jahr an, was laut Hoehler mit einer Kostensteigerung einhergehe.