Die Gesundheitskonferenz im Landkreis Lörrach soll fortgeführt werden. Bei der künftigen Ausgestaltung pocht die SPD im Bereich „Gesundheitsversorgung“ auf die Erstellung eines regionalen, bedarfsorientierten und integrierten Entwicklungskonzeptes. Von Marco Fraune Kreis Lörrach. Das neue Landesgesundheitsgesetz hat die Einrichtung von kommunalen Gesundheitskonferenzen (KGK) zur Pflichtaufgabe gemacht (siehe Info-Kasten). Der Landkreis Lörrach ist aber bereits freiwillig voran geschritten, da hier vor fünf Jahren eine KGK ins Leben gerufen wurde. Landrätin Marion Dammann hat die Leitung inne, die Geschäftsstelle ist im Fachbereich Gesundheit angesiedelt, der personell und fachlich Unterstützung bietet. Jährlich gibt es 10 000 Euro als Budget, welches der Kreistag bewilligt. Vom Land gab es zu Beginn zudem 38 000 Euro als Anschubfinanzierung. Inhaltlich ist die Arbeit der KGK in drei Arbeitsgruppen unterteilt: Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung, Gesund durch Lebensstil – Den Stoffwechsel im Blick sowie Gesund älter werden. Das Geld wird außerdem für Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation und Dokumentation von Präventionsprogrammen aufgewendet. In dem neuen Gesetz werden Krankenkassen nun aufgefordert, in Zusammenarbeit unter anderem mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst die nationalen Präventionsstrategien umzusetzen. „Die Rahmenempfehlungen werden derzeit verhandelt, bestärken aber den im Landkreis Lörrach bereits eingeschlagenen Weg der frühzeitigen, koordinierten, interessenübergreifenden Intervention für gesunde Lebenswelten durch Gesundheitsförderung und Verkettung der Präventionsstrategien mit dem Ziel, Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg“, unterstreicht Kreis-Dezernent Michael Laßmann in seiner Stellungnahme. Ein Punkt, auf den der Landkreis nun besonderen Wert legt, ist die Refinanzierung der KGK. Im Sinne des Konnexitätsprinzip – also wer die „Musik“ bestellt, soll zahlen – wird erwartet, dass zumindest die Kosten für die Einrichtung der Geschäftsstellen erstattet werden, betont der Landkreis Lörrach. Die Landrätin hat in einem Schreiben an den Landkreistag diese Forderung nach einer vollen Übernahme der anfallenden Kosten in den Verhandlungsprozess eingebracht. Als Personalaufwand wird für eineinhalb kommunale, noch befristete Stellen knapp 88 0000 Euro ausgewiesen. Im Rahmen der erwarteten Refinanzierung werde eine Entfristung der Stellen angestrebt, heißt es. An den Inhalten der KGK soll noch Hand angelegt werden, wurde in der jüngsten Kreistagssitzung deutlich. Während CDU-Fraktionschef Paul Renz allgemein „mal andere“ vorschlug, liegt Fritz Lenz (Unabhängige) besonders die medizinische Versorgung am Herzen. Es brauche einen Masterplan, wie eine bessere ärztliche Versorgung ermöglicht werden könne. Bedarfsgerechtes Konzept wird im Ausschuss diskutiert Damit verfolgte er die gleiche Zielrichtung wie die SPD-Fraktion, die zur Ausgestaltung der KGK bereits einen Antrag gestellt hatte. Mit der im Kreistag vorgelegten Antwort der Verwaltung war Fraktionschef Klaus Eber-hardt aber nicht zufrieden und lehnte diese als „lapidare, sehr allgemein gehaltene Beschlussempfehlung“ ab. So werde die Geschäftsstelle der Gesundheitskonferenz nur beauftragt, auch weiterhin die medizinische Versorgung zu begleiten und die Erstellung von regional bedarfsgerechten Konzepten zu fördern. Die Sozialdemokraten wollen hingegen analog der Bau- und Zielplanung für das Krankenhauswesen im Landkreis die ambulante Versorgung und Notfallversorgung auf die Agenda bringen. „Dabei steht die Schaffung gesundheitlicher Chancengleichheit und Teilhabe für alle Einwohner des Kreises im Vordergrund“, betonte Eberhardt, der auch auf die demografische Entwicklung verwies. Hinzu komme, dass viele Ärzte altersbedingt ihre Praxis aufgeben und keinen Nachfolger finden. Daher sollen „bedarfsgerechte Konzepte“ auf den Weg gebracht werden. Mit dem Thema will sich die Kreispolitik in einem neuen Anlauf im Fachausschuss befassen, kündigte Dammann daraufhin an.