Kreis Lörrach Erste Zelte für Flüchtlinge im Kreis

Die Oberbadische
Auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft in Efringen-Kirchen sollen Zelte aufgestellt werden. Foto: Marco Schopferer Foto: Die Oberbadische

Vorübergehende Notunterkunft in Efringen wird Samstag aufgebaut / Weitere Übergangslösungen geplant

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Ab kommender Woche sollen die ersten Flüchtlinge im Landkreis Lörrach in Zelten untergebracht werden. Hierzu bauen 80 Kräfte vom Katastrophenschutz des THW am Wochenende in Efringen neben der dortigen Gemeinschaftsunterkunft insgesamt acht Zelte samt Infrastruktur auf. Wegen der weiter steigenden Flüchtlingszahlen sucht der Kreis außerdem weitere Unterbringungsmöglichkeiten.

Dem Eingeständnis des Landkreises von Mitte Juli, nicht mehr ohne Zelte und Hallen als Flüchtlingszufluchtsort auszukommen, folgen am Samstagmorgen konkrete Taten. Vor zwei Wochen wurden die verantwortlichen ehrenamtlichen Helfer im Kreis bereits dazu aufgerufen, Unterstützer beim Aufbau zusammenzutrommeln. Nachdem zu Beginn noch unklar war, wo genau mit angepackt werden soll, herrscht nun Klarheit. Auf dem Gelände der bestehenden Gemeinschaftunterkunft in Efringen-Kirchen sollen fünf Zelte für die Unterbringung der Flüchtlinge aufgestellt werden, hinzu kommen noch drei Verpflegungszelte sowie die erforderliche Infrastruktur, wie Strom- und Wasserleitungen.

„Wir sind sehr dankbar für die positive Resonanz“, freut sich Kreis-Sprecherin Junia Folk über die 80 Helfer, die um 8 Uhr starten, damit ab Dienstag bereits die ersten Flüchtlinge unterkommen können. Dabei soll darauf geachtet werden, dass es sich um weniger traumatisierte Menschen handelt. Die besonders von Krieg und Verfolgung gebeutelten Personen sollen hingegen in der GU unterkommen (u siehe Bericht Seite „Rebland“). Wegen der kühleren Witterung ab November stehe dann zudem der Umzug in solide Unterkünfte an, die der Kreis gerade unter Hochdruck einrichtet, teilte das Landratsamt gestern mit.

Die 100 geschaffenen Plätze in den Efringer Zelten reihen sich in weitere Übergangslösungen ein. In Schopfheim sollen 100 Plätze in einer Leichtbauhalle entstehen und ab Mitte nächsten Monats bezugsfertig sein. Am Montag hat der Maulburger Gemeinderat zudem einstimmig beschlossen, die alte Alemannenhalle zur Verfügung zu stellen, wo ab Oktober bis zu 180 Personen unterkommen könnten.

Kreis-Sprecherin Folk geht davon aus, dass zwar für September angesichts der Plätze in der Markgrafenstadt und im Markgräflerland genug Unterbringungsmöglichkeiten vorliegen, doch schon bald diese nicht mehr ausreichen. Denn: Im September werden 200 bis 250 zusätzliche Plätze benötigt, im Oktober dann aber nochmals die gleiche Anzahl. Zuvor war man von 160 Menschen ausgegangen, die der Landkreis Lörrach monatlich aufnehmen muss. Für September belaufen sich die aktuellen Prognosen auf weit mehr als 300 Asylbewerber, womit die Kapazitäten in den Gemeinschaftsunterkünften erschöpft sind.

Dem wird mit der Zwischenlösung in Maulburg zwar Rechnung getragen, doch fehlen weitere Unterkünfte. „Andere Flächen werden fieberhaft gesucht und geprüft“, erklärt Folk auf Anfrage. Nicht jeder Standort sei zudem wintertauglich für eine Flüchtlingsunterbringungen. Die Kreis-Sprecherin geht davon aus, dass sich in den nächsten Tagen einiges in der Sache tun wird. Auch die Lösung in Efringen sei kurzfristig gefunden worden.

„Ich bin Herrn Bürgermeister Philipp Schmid und den Gemeindevertretern sehr dankbar für die unkomplizierte Unterstützung in dieser Situation. Dank ihnen wie auch der sehr positiven Kooperation mit vielen anderen Gemeinden im Landkreis können wir die Aufgabe stemmen, die in der Kreisverwaltung derzeit einen großen Teil der Ressourcen bindet“, betonte Landrätin Marion Dammann gestern in einer Mitteilung.

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