Kreis Lörrach Es braucht viel Mut

Die Oberbadische
Dieter Hieber, der Binzener Bürgermeister Andreas Schneucker, Felipe Mabub, Hieber Geschäftsführer Carsten Pabst, Laura Bayo und MdB Armin Schuster. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Arbeitskräfte: Weniger Auszubildende aus Spanien

Kreis Lörrach (mh). Hoher politischer Besuch bei Hieber in Binzen: Rainer Wieland, der Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der überparteilichen Europa-Union Deutschland (EUD) kam auf Initiative des CDU-Bundestagsabgeordneten Armin Schuster in die Region, um sich zusammen mit der Europa-Union aus dem Dreiländereck im Hieber-Markt in Binzen über ein Programm für spanische Auszubildende zu informieren. Mit dabei war auch der Binzener Bürgermeister Andreas Schneucker.

Um den Mangel an Fachkräften im Dreiländereck zu begegnen, habe das Unternehmen sich seit einigen Jahren um Jugendliche aus dem europäischen Ausland bemüht, erläuterten Dieter Hieber und Carsten Pabst. In einem Modellprojekt, das im Rahmen des zwischenzeitlich ausgelaufenen Sonderförderprogramms MobiPro-EU gefördert wurde, konnten vor allem arbeitslose spanische Jugendliche für eine Ausbildung gewonnen werden.

EU-Förderung läuft ab

In Kooperation mit Lothar Sprenzel, damals Leiter der Deutschen Berufsschule in Barcelona, wurde das Hieber-Programm seinerzeit in Spanien angeschoben.

Zu Beginn waren es immerhin 1500 Interessenten für dieses Projekt, berichtet Pabst. Nachdem nun die Förderung weggefallen ist, sei die Zahl der jungen Menschen auf nur noch 30 gefallen. Das gesunkene Interesse an einer Ausbildung im Ausland sei aber auch ein Zeichen, dass in Spanien die Wirtschaft wieder in Schwung komme und jungen Menschen dort wieder Ausbildungsplätze finden.

Insgesamt habe man 400 Menschen nach Deutschland geholt. Derzeit sind noch 33 junge Spanier bei Hieber in der Ausbildung. Es gab aber auch Azubis, welche aus unterschiedlichen Gründen wieder zurückgegangen seien. Es erfordere Mut, sich dieser Herausforderung in einem fremden Land zu stellen. Pabst sagte, dass im Unternehmen Hieber mit seinen 1031 Mitarbeitern aus 43 Nationen insgesamt 110 junge Menschen in einer Ausbildung stehen. Auch nach Ende des Förderprogramms „wollen und müssen wir weitermachen, denn die kulturelle Durchmischung tut uns gut“, sagte Dieter Hieber. Er betonte, man sei froh, dass es junge Menschen gebe, die hier eine Ausbildung machen wollen. „Wenn wir weiter unsere Kunden bedienen und nicht nur Selbstbedienung haben wollen, dann brauchen wir diese Menschen.“ Es kamen auch zwei spanischen Azubis zu Wort: Laura Bayo und Felipe Mabub erzählten, wie sie ihre Ausbildung hier empfinden – für beide steht fest, dass sie sich noch weiterqualifizieren wollen. Am Rande der Veranstaltung wurde auch ein Blick über die Grenze nach Frankreich geworfen. Dort würden derzeit große Hemmnisse aufgebaut, um den Austausch von Arbeitskräften und Dienstleistungen zu behindern. Armin Schuster bezeichnete die Abschottungsbemühungen in Frankreich als eine „gewollte Form des Protektionismus, vor der kleine Handwerker nur kapitulieren können.“

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