Kreis Lörrach „Es war spannend bis zuletzt“

Die Oberbadische
Will sich für den Wahlkreis in Berlin einsetzen: Christoph Hoffmann mit seiner Frau Cordula. Foto: Claudia Bötsch Foto: Die Oberbadische

Interview: Für Christoph Hoffmann geht es neben Armin Schuster nach Berlin

Mit Christoph Hoffmann hat ein zweiter Kandidat aus dem heimischen Wahlkreis bei den Bundestagswahlen ein Ticket nach Berlin gelöst, und zwar per Listenplatz. Der FDP-Politiker wird neben Armin Schuster, der eine dritte Amtszeit antritt, die Region im Bundestag vertreten. Michael Werndorff sprach mit Hoffmann, der seit gestern in Berlin ist, wo bereits die erste Fraktionssitzung stattfand.

Es war unklar, ob die FDP ein zweistelliges Ergebnis einfahren wird, die letzten Prognosen zeigten neun Prozent, daher war es noch bis zuletzt sehr spannend.

Keinesfalls! Schliengen ist meine Heimat und mein Wohnort, und das bleibt er auch in Zukunft. Für die Sitzungswochen in Berlin muss ein kleines Appartement reichen.

Wir sind sehr froh, dass es die Liberalen im Bundestag wieder gibt. Ich denke, dass es wichtig ist, dort eine Stimme der Freiheit und Selbstbestimmung zu haben, und wir müssen jetzt vier Jahre hart arbeiten, damit wir den Wähler, der uns sein Vertrauen geschenkt hat, nicht enttäuschen.

Dazu gehören verschiedene Problembereiche, die wirklich angegangen werden müssen: Hierzu zählt die Schaffung von Wohnraum, das Ordnen des Flüchtlingschaos, wo wir nicht so weitermachen können wie bisher. Das spüren die Bürger. Zudem müssen wir die innere Sicherheit verbessern und zwar von zwei Seiten: Durch Sozialpolitik auf der einen und durch polizeilichen Druck auf der anderen Seite. Die Bürger wollen sehen, dass etwas passiert, in den vergangenen Legislaturperiode ist in dieser Hinsicht einfach viel zu wenig geschehen.

Demokratie lebt von Kompromissfähigkeit, und ich sehe Schnittmengen mit den Grünen. Einig sind wir uns zum Beispiel in Sachen Stärkung der inneren Sicherheit und beim Datenschutz. Einigkeit besteht auch bei den Zielen des Klimaschutzes, denn auch die FDP steht hinter dem Übereinkommen von Paris. Die Ziele sind dieselben, aber die Wege unterscheiden sich: Wir wollen marktwirtschaftliche Wege beschreiten und weder Bürokratie noch Regelwut fördern, welche die Bürger belasten würden.

Das ist nicht mehr vermittelbar. Es kann nicht sein, dass wir Kriminelle dulden und versorgen müssen – das versteht niemand mehr.

Zunächst stand die erste Fraktionssitzung der FDP an, bei der ein Geschäftsführer gewählt wurde, und im persönlichen Umfeld ist noch vieles zu organisieren: Zunächst muss ich noch bis zum 12. Oktober meine Zeit als Bürgermeister von Bad Bellingen zu Ende bringen. Wichtig ist hier ein sauberer Übergang.

Klar ist, dass ich als Generalist, der man als Bürgermeister und Förster ist, viele Themenfelder abdecken kann. Mich interessiert aber vor allem das Kommunale sowie Forst und Agrar. Der Tourismusausschuss wäre sicherlich auch interessant, zudem wäre die Entwicklungshilfe ein weiterer Bereich.

Herr Hoffmann, war die Überraschung groß, das gesteckte Ziel zu erreichen?

Haben Sie jetzt vor, die Zelte in Schliengen abzubrechen, oder wie wollen Sie den Spagat zwischen Berlin und Ihrer Heimat meistern?

Die FDP hat nach der verlorenen Wahl im Jahr 2013 und großen Verlusten den Wiedereinzug in den Bundestag geschafft. Wie sieht Ihre Bilanz aus?

Können Sie das konkretisieren?

Wie hoch sehen Sie die Chance, die gesteckten Ziele in der neuen Koalition umsetzen zu können?

Die Ausweitung sicherer Herkunftsstaaten und mehr Konsequenz in Sachen Abschiebung: Da werden Sie vielleicht nicht auf offene Ohren bei den Grünen stoßen.

Was sind jetzt die nächsten Schritte für Sie?

Mit welchen Funktionen und Ausschüssen liebäugeln Sie?

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