Kreis Lörrach Feuerwehr hat Nachwuchssorgen

Die Oberbadische
Werben für den Aktionstag am 11. Februar (von links): Robert Karle (stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands), Kreisbrandmeister Christoph Glaisner, Kreisjugendwart Markus Hasler, Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Günter Lenke und der weitere Stellvertretende Reiner Jacob. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Aktionstag: Kreisfeuerwehrverband wirbt für den freiwilligen Dienst / Nachwuchsmangel bei Wehrleuten

Von Michael Werndorff

Der Kreisfeuerwehrverband wird im Februar im Rahmen eines landesweiten Aktionstags für den freiwilligen Dienst werben. Alle 79 Feuerwehrabteilungen in den 35 Städten und Gemeinden des Kreises beteiligen sich an der Imagekampagne.

Kreis Lörrach. Mit verschiedenen Aktionen und Vorführungen steht der 11. Februar ganz im Zeichen der Feuerwehr, dann stehen von 10 bis 14 Uhr die Gerätehäuser offen, wo Interessierten die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren vorgestellt wird, wie der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Günter Lenke jetzt bei einem Pressegespräch erklärte. „Wir leben retten. Mach mit!“, lautet das Motto, der Kampagne, welche die Nachwuchsgewinnung ankurbeln soll. Der Slogan „Wir retten Leben“ würde dem Aufgabenspektrum und dem, was die Feuerwehr im Landkreis leistet, nicht gerecht, kommentierte Kreisbrandmeister Christoph Glaisner das zum Nachdenken anregende Motto. „Wir schützen nicht nur Leib und Leben, auch Sachwerte sowie die Umwelt und helfen bei Unfällen und Notlagen.“

Zwar sei die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr und der Schutz der Bevölkerung weiterhin gewährleistet, dennoch fordert die Mitgliederentwicklung zum Handeln auf. Wurden im Jahr 1988 noch 3396 Einsatzkräfte gezählt, waren es laut Lenke Ende 2015 noch 3066. Im Bereich der Jugendfeuerwehr verzeichnet der Kreisfeuerwehrverband nach einem deutlichen Zuwachs im Jahr 2014 ebenfalls eine rückläufige Tendenz. Da sei unter anderem auf ein verändertes Freizeitverhalten der Jugendlichen, die Konkurrenz zu anderen Vereinen oder die Veränderungen im Bildungswesen zurückzuführen, sagte Glaisner vor den Medien.

Rund 80 Prozent der derzeit im aktiven Dienst stehenden Wehrleute im Kreis haben ihre Laufbahn in der Jugendfeuerwehr begonnen, unterstrich Glaisner die Bedeutung der Jugendfeuerwehr für die Nachwuchsgewinnung. „Für Kinder und Jugendliche besteht bei uns die Möglichkeit, die Freizeit sinnvoll zu verbinden“, warb er für den Dienst.

Damit der Eintritt frühestmöglich geschieht, sollen nun verstärkt Kindergruppen ab sechs Jahren gegründet werden – im Kreis bestehen bereits fünf, wie Kreisjugendwart Markus Hasler berichtete. Im Alter von zehn Jahren dürfen die Nachwuchsretter in die Jugendfeuerwehr wechseln, der Übergang in den aktiven Dienst ist mit 17 möglich.

Der Aktionstag am 11. Februar soll keine einmalige Aktion bleiben, sondern ein Auftakt zu weiteren Aktionen darstellen. Zudem will sich der Kreisfeuerwehrverband in den sozialen Medien stärker positionieren und für neue Mitglieder werben. „Ohne Facebook wird es in Zukunft nicht gehen“, sieht Glaisner noch Luft nach oben in der Medienarbeit. „Wir wollen vermehr über Aktionen der Feuerwehren im Kreis berichten.“ Hierzu zähle auch, Arbeitgeber, die ihre Angestellten für die Feuerwehrarbeit freistellen, als „Partner der Feuerwehr“ auszuzeichnen, ergänzte der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Robert Karle.

Der Kreisverband leistet mit Plakaten und Infobroschüren die Informationsarbeit, am Aktionstag selbst sorgen die jeweiligen Feuerwehren für das Programm. „Wir lassen uns überraschen, was alles angeboten wird“, freute sich Lenke. Eine Auftaktveranstaltung findet um 10 Uhr in Fischingen statt, wo Landrätin Marion Dammann als Schirmherrin anwesend sein wird.

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