Kreis Lörrach Für einen konstanten Stromfluss

Die Oberbadische
Von der Leitstelle in Rheinfelden aus kann auf das Netz im gesamten Landkreis geblickt werden. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Netzleitstelle reagiert auf „mehr atmosphärische Einwirkungen“ / Experten rund um die Uhr gefragt

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. 400 bis 450 Störungen treten jährlich im Zuständigkeitsbereich von ED Netze (bis März: „Netzgesellschaft Energiedienst Netze“) auf. Vom Schneebruch bis zum Durchtrennen von Leitungen bei Baggerarbeiten reicht die Bandbreite der Probleme im Niederspannungs- und Mittelspannungsbereich. In der Netzleitstelle am Energiedienst-Stammsitz in Rheinfelden sind dann die Experten rund um die Uhr gefragt.

Die Stromzufuhr umzuleiten und Einsatzkräfte zum Ort des Problems zu schicken gehört zu den zahlreichen Aufgaben der Fachkräfte, die mit dem Telefonhörer in der Hand oder dem Headset auf dem Kopf auf gleich mehrere Bildschirme blicken.

Zwar lässt sich von der Leitstelle aus in die kleinsten Ecken des Landkreises Lörrach blicken, doch das Niederspannungsnetz wird nicht mit überwacht. „Die Fehler erfahren wir durch die Anrufe der Kunden“, erklärt ED-Netze-Geschäftsführer Robert Spitz, der sich auch noch genau an den Sturm Lothar mit seinen darauf folgenden Stromausfällen erinnert.

Das Positive daran sei, dass nun weniger Kritik am Freischneiden der Leitungen von Mast zu Mast laut werde. Denn: Immerhin 30 Prozent (5100 Kilometer) liegen noch als Freileitung im Netzgebiet, für das die ED Netze als Betreiber zuständig ist. Darunter fallen auch der Betrieb von unter anderem 34 Umspannungswerken und 117 Schaltstationen.

Die Stationierung der insgesamt 260 Mitarbeiter sei daher bewusst dezentral organisiert, um schneller reagieren zu können. Das Netzgebiet umfasst im Westen die Region südlich von Freiburg bis zum Hochrhein und im Osten nördlich von Villingen-Schwenningen bis zum Bodensee.

Innerhalb von maximal 35 Minuten sollen die Mitarbeiter des Energiedienstleisters am Ort des Problems sein, unterstreicht Spitz die Zielvorgabe, für die man auch Rechenschaft ablegen müsse. Die Bundesnetzagentur erhält die Störungsstatistik. Im vergangenen Jahr summierte sich die Ausfallzeit im ED-Gebiet auf 22 Minuten. Dass man damit über den Bundes- und Landesschnitt liegt, begründet der Geschäftsführer mit „mehr atmosphärischen Einwirkungen“, da viele Leitungen über Land führten. Wenn Störungen auftreten, sei aber die Leitstelle rund um die Uhr besetzt und reagiere schnell, versichert ED-Netze-Geschäftsführer Robert Spitz.

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