Kreis Lörrach Gedächtnis auf Sprünge helfen

Die Oberbadische
Katrin Mörgelin-Oehler (links) und Monika Oettlin-Leisinger helfen bei der Problemlösung. Foto: Dominik Vorhölter Foto: Die Oberbadische

Altersdemenz: Neues Beratungsangebot für Betroffene

Kreis Lörrach (dv). Für Angehörige von Demenzkranken gibt es Beratungsstellen, aber kaum für die Betroffenen selbst. Das soll sich ab September ändern. Der Pflegestützpunkt des Landkreises Lörrach bietet gemeinsam mit dem ipunkt der Fritz-Berger-Stiftung Unterstützung.

„Wir wollen offen mit dem Thema Gedächtnisprobleme umgehen und die Menschen bei ihren Ängsten und Bedürfnissen abholen“, erklärt Beraterin Monika Oettlin-Leisinger. Das neue Beratungsangebot richtet sich an Menschen mit Gedächtnisproblemen oder mit einer bereits vorliegenden Demenzdiagnose – und auch an deren Umfeld. Es ginge nicht darum, mit den Angehörigen in den Beratungsstunden über Pflegekonzepte zu diskutieren, sondern den Betroffenen dabei zu helfen, wieder Normalität in ihr Leben zu bringen, schildert Oettlin-Leisinger.

Das neue Angebot wird außerdem bei den Pflegestützpunkten des Landkreises in Schliengen, Efringen-Kirchen, Rheinfelden und Zell angeboten. Damit reagieren die Beraterin Oettlin-Leisinger und ihre Kollegin Katrin Mörgelin-Oehler auf Erfahrungen, die sie im Umgang mit Pflegebedürftigen gesammelt haben. „Einige Menschen vergessen sich zu waschen oder den Kühlschrank sauber zu machen“, berichtet Mörgelin-Oehler. Auch gibt es Menschen, die versuchen, ihr Problem zu unterdrücken, indem sie zum Beispiel Notizzettel schreiben.

Dabei bestehen viele Möglichkeiten etwas zu tun, bevor die Diagnose Demenz oder Alzheimer gestellt wird, weiß die Beraterin. Darauf will das Duo mit dem kostenlosen Beratungsangebot aufmerksam machen, das neben der bestehenden Beratung zum Thema Pflege nun die Erkrankten direkt anspricht. Betroffene erhalten eine Einschätzung ihrer Lage und Informationen zu Selbsthilfegruppen oder geeigneten Fachärzten.

„Wir können dies leisten, weil wir die Beratungszeit zum Thema Patientenverfügung verkürzt haben“, erklärt Oettlin-Leisinger. Zusätzlich sei geplant, in der Außenstelle Schopfheim das Personal um eine Beraterstelle aufzustocken, informiert Robert Weber, Leiter der Stabstelle Altenhilfeplanung, die den ipunkt und den Pflegestützpunkt verwaltet.

 Die Beratung in Lörrach findet in den Räumen im Chesterplatz 9 statt. Es wird von montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 18 Uhr angeboten.

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