Kreis Lörrach Gewerbeschule bekommt Leitung

Die Oberbadische
Die Gewerbeschule ist die nächste Station für das Wärmenetz der Stadt Rheinfelden. Foto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Wärmenetz: Weiterer Ausbau / Freibad auch im Auge / In zehn Jahren Anschlüsse flächendeckend

Das Fernwärmenetz der Stadtwerke Rheinfelden wächst weiter. Nächste Anschlussziele sind das „Haus am Park“ und die Gewerbeschule, wie der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung erfuhr.

Rheinfelden. Angeschlossen sind bereits die Gertrud-Luckner-Realschule samt Hallenbad, das Bürgerheim und der Schulcampus. In dieser Zeit – ein Jahr – konnten rund 40 Prozent Energie gespart werden, wie Tiefbauamtsleiter Tobias Obert an Stelle der erkrankten Stadtwerke-Geschäftsführer Daniel Weiß bekannt gab. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt kommentierte diese Entwicklung mit dem Hinweis: „Durch die Nutzung der Eonik-Abwärme wird der Ausstoß von Kohlendioxid (CO 2) deutlich gesenkt“.

„Städtische“ gewinnen

Aber ihm ist auch klar, dass hier möglichst alle an einem Strang ziehen müssen. Diese Forderung zielte offenbar auch auf die städtische Wohnbau, die im Bereich ihrer Anlage an der Müßmattstraße einen anderen Weg eingeschlagen hat und dort mit Energiedienst zusammenarbeitet. Hier setzte nicht nur der Ausschuss mit seiner Forderung, die „Städtische“ im Bereich Goethestraße und Fécampring mit ins Boot zu holen, sondern auch der Vewaltungschef ein klares Zeichen: „Die Stadt besitzt die Straßen und wird nicht zwei Leitungen in einer zulassen.“ Zugleich kündigte das Stadtoberhaupt an, dass sich die Verwaltung und die politischen Gremien mit dem Thema „Wärmenetzrichtlinie“ im kommenden Jahr zu beschäftigen haben.

Schulen anschließen

Obert skizzierte einerseits das weitere Vorgehen, andererseits auch zwei mögliche künftige Geschäftsmodelle. So werden im kommenden Jahr nicht nur die Gewerbeschule und das „Haus am Park“ angeschlossen, sondern auch die Schillerschule, Eichendorff-Schule sowie die Goetheschule. Im Jahr danach soll das Georg-Büchner-Gymnasium folgen. Und langfristig wird an das Freibad gedacht. „Dafür brauchen wir weitere Abnehmer“, betonte der Tiefbauchef mit Blick auf private Nutzer im Wohnungsbereich.

Modelle diskutieren

Die Frage, wie das Geschäft mit dem Wärmenetz in zehn Jahren betrieben wird, muss noch diskutiert werden. Grundsätzlich gibt es zwei Modelle: Zum einen könnte es im Besitz des Eigenbetriebs Stadtwerke bleiben. Das hätte den Vorteil, dass die Entscheidungskompetenz zu 100 Prozent bei der Stadt liegt. Dafür müsste sie aber auch die Investitionen, den Betrieb und die Betriebsführung selbst schultern. Dafür wäre auch entsprechendes Personal von Nöten, das zur Zeit aber nicht vorhanden ist. Zudem entstünde ein Eigenkapitalbedarf von bis zu zwei Millionen Euro.

Diese finanzielle Belastung besteht auch bei der zweiten Möglichkeit – Betriebsgesellschaft mit privatem Partner – ungefähr in gleicher Höhe. Grundbedingung für diese Alternative wäre, dass die kommunale Mehrheit gewährleistet ist. Aber auch unter dieser Bedingung verlöre die Stadt an Entscheidungskompetenz.

Räte reagieren

Die Ausschussmitglieder waren sich in ihren Reaktionen einig mit Grünen-Stadtrat Heiner Lohmann, der feststellte: „Die lange Geschichte der Forderung und deren Ablehnung ist zu Ende, was ein riesiger Schritt nach vorne ist.“

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