Kreis Lörrach „Habe über Rücktritt nachgedacht“

Die Oberbadische
Armin Schuster will die regionale CDU-Arbeit prägen. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Armin Schuster will die nächsten zwei Jahre CDU-Kreisvorsitzender bleiben / Parteitag Anfang Februar

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. An der Spitze der Kreis-CDU soll sich personell einiges verändern. Der Vorsitzende bleibt hingegen der gleiche. Armin Schuster will sich trotz zwischenzeitlicher Rücktrittsüberlegungen beim Kreisparteitag am 1. Februar in Zell im Wiesental als Vorsitzender wiederwählen lassen.

„Ich mache weiter, aber mit einem spürbar veränderten Team“, erklärte Schuster gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Zu diesem Ergebnis ist der CDU-Kreisvorstand bei seiner Sitzung am Mittwochabend gekommen.

Obwohl sich Schuster mit Namen für den 20-köpfigen neuen Vorstand noch bedeckt hält, verweist er auf eine Ausgewogenheit. So gebe es eine Reihe von Frauen und von jungen Leuten, die dann in die Arbeit mit eingebunden sein werden.

Das Vorstandsteam soll den Vorsitzenden bei der eigentlichen Arbeit deutlich entlasten. Schuster: „Ich kann nur hier und da die Richtung vorgeben, doch ich muss einiges delegieren.“ Dies habe er in der Vostandssitzung nochmals klar gemacht. Vieles könne er durch seinen eigentlichen Job des Bundestagsabgeordneten in Berlin nicht selbst im Landkreis erledigen. Zugleich bekennt sich Schuster zum CDU-Kreisvorsitz: „Ich mache die Funktion gerne, aber nicht aus machtpolitischen Erwägungen. Ich mache es, weil ich gerne die regionale CDU-Arbeit prägen will.“

Letztlich ist man im Kreisvorstand nun überein gekommen, dass ein Stellvertreter möglichst aufgebaut werden soll, der dann in die Rolle des Kreisvorsitzenden hineinwachsen kann. „Ich versuche, den Übergang zu managen“, erklärt Schuster seine Aufgabe. Zwar habe man derzeit gute Leute mit Potenzial, doch durch deren mögliche berufliche Verpflichtungen ist für den Amtsinhaber ein fließender Übergang nicht ein Selbstläufer.

„Habe Fehler gemacht“

Die Arbeit als CDU-Kreisvorsitzender mache ihm Spaß, wenn er sie leisten könne. Doch durch die mit dem Bundestagswahlkampf im vergangenen Jahr verschärfte zeitliche Belastung habe er Fehler gemacht, gesteht Schuster offen ein. „Insbesondere im Wahljahr habe ich eine ziemliche Fehlerquote gehabt.“

Als einen „bösen Schnitzer“ sieht er dabei an, einen Termin im vierten Quartal des vergangenen Jahres „verpeilt“ zu haben. Folge: Beim CDU-Bezirksparteitag im November hatten die etwa 15 Delegierten aus dem Bereich Lörrach kein Stimmrecht, da die Delegiertenwahl nicht rechtzeitig aktualisiert wurde. „Da habe ich persönlich über Rücktritt nachgedacht“, erinnert sich Schuster.

„Im Wahljahr habe ich als Kreisvorsitzender wenig koordiniert und viel Wahlkampf gemacht.“ Für die Zukunft hat der Bundestagsabgeordnete daher klar gemacht, dass er besser koordinieren will. Zugleich werde er stärker delegieren. Es habe bei der Vorstandssitzung dann Einvernehmen darüber geherrscht, dass alle voll ins Ruder greifen.

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