Kreis Lörrach „Höchste Priorität“

Die Oberbadische

Landrätin zu Gefährdungsmitteilungen

Kreis Lörrach (ra). Auch wenn verhängnisvolle Einzelfälle wie der zu Tode geprügelte dreijährige Alessio aus Lenzkirch nie ganz vermeidbar sein dürften, schließt Landrätin Marion Dammann weitgehend aus, dass sich im Zuständigkeitsgebiet des Fachbereichs Jugend und Familie im Landratsamt Lörrach ein ähnliches Unglück ereignen könnte. Ausführlich begründet Dammann ihre Antwort auf eine entsprechende Anfrage des CDU-Stadtverbands Lörrach mit dem Hinweis, dass gerade in den Sozialen Diensten der Personalbedarf aufgrund der jeweiligen Kernprozesse jährlich aktuell neu ermittelt werde, und zwar nach dem tatsächlich zu leistenden Arbeitsaufwand.

Eine zusätzliche Spezialisierung sei durch Einführung der Abteilungen Vormundschaft und den Spezialdienst Pflegekinder und Adoption erfolgt. Laufende Qualifizierung, Fort- und Zusatzausbildung des Personals im Fachbereich, dazu Schulung in Gefährdungs- und Risikoeinschätzung gehörten zum Programm, versichert die Landrätin: „Gefährdungsmitteilungen versacken nicht im bürokratischen Alltag. Die Bearbeitung von Gefährdungsmeldungen hat höchste Priorität.“ Bei der Beratung über das Vorgehen wirkten mehrere Fachkräfte zusammen, „im Gefährdungsbereich arbeitet kein Mitarbeiter alleine. Die Entscheidung wird im Team oder mindestens mit dem Teamleiter oder dem Stellvertreter zusammen getroffen.“

Das 2013 in Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik Ulm gegründete Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz biete jungen Eltern frühzeitig vor der Geburt und bis zum Alter von drei Jahren Beratung und niedrigschwellige Unterstützungsmöglichkeiten. Mit im Boot waren bei der Erarbeitung der Konzeption neben den Leistungserbringern auch eine Steuerungsgruppe mit Vertretern des St. Elisabethen-Krankenhauses Lörrach, der Kinderärzte und Familienhe-bammen. „Wir verfolgen dabei das Ziel, frühzeitig zu unterstützen, bevor sich Pro-bleme in den Familien manifestieren können“, so Dammann. Neu zähle auch eine Kooperationsvereinbarung zwischen Jugendhilfe und Kinderärzten mit Erfahrungsaustausch zu diesem Maßnahmenpaket. Hier würden auch Einzelfälle thematisiert.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading