Kreis Lörrach „Ich gebe nicht nur“

Die Oberbadische
Die Projektverantwortlichen wurden von Moderator Matthias Zeller befragt. Foto: Fraune Foto: Die Oberbadische

Vielfältiges Bürgerengagement im Landratsamt gewürdigt / 27 Projekte im Landkreis hervorgehoben

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Insgesamt 27 verschiedene Projekte sind gestern Nachmittag im Landratsamt gewürdigt worden. Die Bandbreite reichte von der ehrenamtlichen Leseförderung an der Pestalozzischule Lörrach über die Ehrenamtliche Betreuung im Pflegeheim Markgräflerland in Weil am Rhein und den Seniorentreff Inzlingen bis zum Ambulanten Hospiz Kleines Wiesental und den Familienpaten im Landkreis. „Sie alle zeugen davon, dass unser Landkreis beispielhaft ist“, freute sich Landrätin Marion Dammann.

Im voll besetzten Sitzungssaal wurde das Motto „Demografischer Wandel – Verantwortung für die Zukunft“, unter dem der Tag des Bürgerengagements stand, mit Leben gefüllt. Ein tierischer Teilnehmer fand sich mit Hund „Pekko“ ebenfalls darunter, der mit Nina Thömmes die Bewohner der beschützenden Station „Birke“ im Markus-Pflüger- Heim auf besondere Weise aktiviert. „Vor allem Anfassen ist ein wichtiger Punkt“, weiß Frauchen um den Mehrwert, weil Zunge und Herz der Bewohner gelöst werden.

Insgesamt 70 ehrenamtliche Helfer sind bei der Betreuung im Pflegeheim Markgräflerland aktiv. Tanzen, Kaffeenachmittag oder auch Gespräche stehen hier an. Heinz Schleyer erklärte im Gespräch mit dem Moderator der gestrigen Veranstaltung, Matthias Zeller, dass aber nicht nur die Bewohner profitieren. „Ich gebe nicht nur, sondern ich nehme mehr als ich gebe.“

Wie das Landratsamt das Bürgerengagement unterstützt, erklärte Landrätin Dammann. Erstens würden Informationen geliefert, zweitens helfe man bei der Vernetzung und drittens gebe es auch Fördergelder. Der vierte Punkt stand gestern an: die Würdigung. Dabei betonte die Kreis-Chefin die Bedeutung dessen, was all die Ehrenamtlichen leisten. „Ich bin überzeugt, dass das aktive Bürgerengagement wichtige Voraussetzung ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.“ Mit dem demografischen Wandel nehme die Bedeutung sogar noch zu.

Jung und Alt profitieren beispielsweise auch beim Dorfladen Kleines Wiesental davon, dass das Einzelhandelsgeschäft ehrenamtlich geführt wird und die Nahversorgung mit Lebensmitteln erfolgt – plus soziale Kontakte und mehr Lebensqualität im ländlichen Raum geboten wird.

Sinnbild für die Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten ist auch die Gestaltung des Dorfkerns von Bad Bellingen. Zehn engagierte Frauen sind hier zu den Jahreszeiten passend im Einsatz. Auf ihr Engagement vorbereitet wurden und werden vor dem ersten Vorspiel die Schüler des Musikprofils der Freien Evangelischen Schule Lörrach, die gemeinsam mit dem Hospiz am Buck in Lörrach dort Musikdarbietungen liefern. Das Ambulante Hospiz Kleines Wiesental erhielt ebenso eine Würdigung. Dammann: „Es ist anerkennenswert, dass sie schon so lange diese Arbeit leisten.“ Noch zwei Jahre länger, seit 1988, ist der mobile Hausbesuchsdienst Bundesverband Rehabilitation (BDH) in Lörrach und Umgebung aktiv. Der Kreisverband berät bei den Besuchen die Behinderten.

Fortlaufend am längsten im Einsatz ist das Projekt Betreuung älterer Menschen beim Ökumenischen Seniorentreff St. Peter in Lörrach. Seit 1968 besteht es in veränderter Zusammensetzung. Dies war auch ein Punkt, den Dammann hervorhob. Es sollten keine Einzelpersonen, sondern Projekte gewürdigt werden.

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