Kreis Lörrach Ideen für das Jahrhundertprojekt

Die Oberbadische
Ein Wettbewerb soll zeigen, wie der Campus Entenbad dereinst aussehen wird. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Zentralklinikum: Verwaltungsausschuss präferiert offenen Ideenwettbewerb / „Das Beste rauspicken“

Möglichst viele kreative Ideen sind für die Realisierung des Zentralklinikums gefragt. Der Verwaltungsausschuss hat sich am Mittwoch deswegen für einen Planungswettbewerb ohne Realisierungsabsicht entschieden.

Kreis Lörrach. Der einstimmig gefassten Empfehlung, über die der Kreistag noch befinden wird, ging ein Vortrag des Wiener Ingenieurs Christoph Achammer voraus, der über Fallstricke solcher Großprojekte referierte und sich ebenfalls für einen Ideenwettbewerb ohne Einschränkungen aussprach.

Für das geplante Klinikum im Lörracher Entenbad, das Anfang Juni 2025 seinen Betrieb aufnehmen soll und dessen Baubeginn für das Jahr 2020 vorgesehen ist, können in einem zweistufigen Verfahren alle interessierten Fachleute, welche die Anforderungen an die Teilnahme erfüllen, einen Lösungsvorschlag einreichen, wie Klinikengeschäftsführer Armin Müller erklärte. „Der offene Wettbewerb bietet die größtmögliche Lösungsvielfalt für eine Planungsaufgabe“, sagte Müller.

Die eingereichten Konzepte sollen sowohl Aspekte zum Städtebau, der Funktion, Gestaltung und Ästhetik als auch zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beinhalten. Der Fokus soll nicht nur auf die Krankenhausarchitektur gelegt werden, wie von Müller zu erfahren war. Erklärte Ziele: innovative Ideen für eine Entscheidungsgrundlage und die Erhöhung der öffentlichen Akzeptanz.

Die erste Phase endet mit der Auswahl der besten Ergebnisse durch ein unabhängiges Preisgericht, in dem auch Vertreter des Bauherrn und der lokalen Politik vertreten sein werden.

Planungsideen sollen vertieft werden

Was folgt, ist die Vertiefung der Planungsideen und die Festlegung eines Leitkonzepts als Grundlage für die weitere Planung und letztlich das Ausschreibungsverfahren in einer dritten Phase. Für Lörrach sei es von „immenser Bedeutung“, das Verfahren zügig abzuschließen, betonte der Klinikengeschäftsführer, bevor die Fraktionen ihre Stellungnahmen abgaben.

„Das Verfahren bietet uns die größte Flexibilität“, bekundete Paul Renz (CDU), und Klaus Eberhardt (SPD) erklärte, dass man so zu einer überzeugenden Lösung für den Bau und den gesamten Klinikcampus kommen könnte. Er forderte, möglichst früh eine Verfahrensbegleitung sicherzustellen, was auch Ulrich May (FW) unterstrich. Nun gehe es auch darum, möglichst bald den Bauausschuss und die begleitende Kontrolle zu implementieren.

Das frühzeitige und unabhängige Controlling war auch Thema in der Stellungnahme der Grünen, die bereits in der Vergangenheit hierzu einen Antrag einbrachten (wir berichteten). „Wir müssen den begleitenden Bauausschuss frühzeitig miteinbeziehen“, forderte Margarete Kurfeß. Das soll laut Landrätin Marion Dammann auch geschehen. Im Oktober werde die Verwaltung die Weichen stellen.

Stadt frühzeitig miteinbeziehen

Kurfeß mahnte auch an, in Sachen Wettbewerb rechtzeitig festzulegen, was der Kreis erwartet. „Denn wenn wir nicht sagen, was wir wollen, erhalten wir es auch nicht“, so die Kreisrätin. Weil die „Campuslösung Entenbad“ auch in städtebaulicher Hinsicht von hoher Bedeutung sein wird, sprach sie sich dafür aus, die Stadt Lörrach beim weiteren Vorgehen frühzeitig miteinzubeziehen. „Denn wenn die Kommunikation von Kreis und Stadt nicht gelingt, wird es später zu schwer lösbaren Problemen kommen“, gab Kurfeß zu bedenken. Dass der offene Ideenwettbewerb der einzig richtige Weg sei, ergänzte FDP-Fraktionschef Wolfgang Roth-Greiner. Und weiter: „Außerdem können wir uns so das Beste rauspicken.“

Der Prozess nimmt nun Fahrt auf, wie der vorausgegangene Vortrag verdeutlichte: Im Oktober, so Achammer, müsse die Projektorganisation stehen, die Planungsorganisation dann Mitte 2018, wobei die begleitende Kontrolle ab Anfang nächsten Jahres realisiert sein und das Wettbewerbsverfahren begleiten soll.

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