Kreis Lörrach „Innovativ und erfolgreich“

Die Oberbadische
Freude über das erfolgreiche Angebot (v.l.): Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Eva Faller (Arbeitsagentur) und Ninja Wildemann (Jobcenter), Lidia Kwiatkowski (Schulungszentrum Lörrach), Absolventin Zehra Kaya, Stiftungs-Geschäftsführerin Sandra Bandholz und Regionalleiter Manuel Lauter. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Weg zur staatlich anerkannten Erzieherin geebnet / Stiftung bereitet auf Prüfung vor

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Ein Blick in den Stellenmarkt zeigt: Im Dreiländereck ist das Angebot für ausgebildete Erzieher groß. Damit die Nachfrage besser damit Schritt halten kann, hat die Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten vor zwei Jahren eine Umschulung in Teilzeit ins Leben gerufen, an deren Ende staatlich anerkannte Erzieher stehen. Gestern wurde ein positives Fazit des ersten Abschlusslehrgangs gezogen – trotz einer hohen Abbrecherquote.

Eine der ersten 13 Absolventinnen, die ihre Schulfremdenprüfung erfolgreich bestanden hat, ist Zehra Kaya. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder war sie zuletzt acht Jahre als Hausfrau tätig. Durch eine Anzeige in der Zeitung wurde die Weilerin auf den Vorbereitungskurs auf die Schulfremdenprüfung in Teilzeit zur staatlich anerkannten Erzieherin aufmerksam. Kostenpunkt: null Euro. Denn: Sie konnte einen mittleren Bildungsabschluss vorweisen und erfüllte weitere Förderrichtlinien der Arbeitsagentur für einen Bildungsgutschein. Auch finanzielle Unterstützung für die Betreuung der Kinder sowie für die Fahrtkosten erhielt Zehra Kaya.

„Es war kein Zuckerschlecken“, blickt sie auf intensive knapp zwei Jahre zurück. Nicht nur Zeitmanagement galt es, zu realisieren. „Ich musste lernen, wie man lernt.“ Der Kurs habe sie aber fit gemacht für den Prüfung, die nicht durch die Stiftung, sondern durch die Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik abgenommen wird. Mit dem erfolgreichen Abschluss in der Tasche beginnt Zehra Kaya am 1. September mit dem Anerkennungsjahr in Inzlingen im Kindergarten. „Ich bin froh, dass ich endlich eine Ausbildung habe“, will sie nun engagiert in die Berufswelt einsteigen.

Dieses Positivbeispiel ist gestern im Rahmen eines Pressegesprächs in den Lörracher Stiftungsräumen gemeinsam mit der Arbeitsagentur und dem Jobcenter präsentiert worden. Dass nach dem erfolgreichen ersten Jahrgang und dem aktuell laufenden zweiten noch Verbesserungspotenziale für den Anfang Oktober startenden Kurs besteht, räumte Manuel Lauter, Stiftungs-Regionalleiter Süd-West aber auch ein. Denn: Von den 15 Teilnehmern an der Prüfung scheiterten zwei an der Sprachkompetenz. Hier solle daher von Beginn an eine höhere Messlatte angelegt werden.

Gestartet war der erste Jahrgang zudem mit 25 Teilnehmern, womit gerade einmal etwa jeder zweite die erfolgreiche Prüfung abgeschlossen hat. „Das ist definitiv steigerungsfähig“, weiß auch Lauter. Die Gründe, warum acht Teilnehmerinnen und zwei Männer frühzeitig aus dem Kurs ausgestiegen sind, seien vielfältig. Die Bandbreite reiche vom Umzug, einer Schwangerschaft über gesundheitliche Gründe bis hin zu den beiden Männern, deren Vorstellungen nicht erfüllt wurden.

Insgesamt bewertete die Stiftungs-Geschäftsführerin gestern das Angebot positiv. „Innovativ ist die Sache immer noch und mittlerweile auch erfolgreich.“ Der Bedarf sei außerdem gegeben.

Das bestätigten auch die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters und der Arbeitsagentur, Ninja Wildemann und Eva Faller. „Bislang sieht es gut aus, dass auch der dritte Kurs zustande kommt.“ Zugleich unterstreicht Faller, dass Interessierte nicht Arbeitslosengeld beziehen müssten, um einen Bildungsgutschein für den Kurs zu erhalten. Angesprochen seien besonders Frauen – aber auch Männer –, die noch zuhause tätig sind und einen Job suchen. „Oftmals ist dieses Angebot nicht so bekannt“, hofft Faller auf weitere Absolventen.

Die nächste Qualifizierung findet vom 1. Oktober 2014 bis zum 30. Juni 2016 statt. Die 30 Unterrichtseinheiten pro Woche erfolgen Montag bis Freitag von 8 bis 13 Uhr. auch ein Praktikum in einer Kindertageseinrichtung ist enthalten. Nähere Infos gibt es beim Jobcenter und der Arbeitsagentur sowie direkt im Stiftungs-Schulungszentrum bei Lidia Kwiatkowski, Teil. 07621/9867795, E-Mail: schulungszentrum-loe@lfa.org.

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