Von Jutta Schütz Jobben „Down under“ und nebenbei reisen, eine Sprache besser lernen und jede Menge neue interessante Menschen kennenlernen. Es gibt viele Möglichkeiten nach der Schule, meist nach dem Abitur, erst einmal andere Horizonte zu erkunden. Eine der ältesten Möglichkeiten, meist genutzt von Mädchen, sind dabei Au-Pair-Programme. Als „Volunteer“, Freiwilliger, sich in einem Umwelt-, oder Naturschutzprojekt zu engagieren, ist eine weitere Möglichkeit. Praktika gibt es ebenfalls im Ausland – sogenannte Internships. Am beliebtesten ist aber „Work & Travel“. Denn hier kann man sich Geld verdienen, um das Land dann auch zu bereisen. Work & Travel ist derzeit die beliebteste Form, ein anderes Land zu erkunden, ist man bei Reiseantritt zwischen 18 und 30 Jahre alt, kinderlos, deutscher Staatsbürger, hat man einen Reisepass und ist mit einem Grundstock an finanziellen Mitteln versehen. Seinen Auslandsaufenthalt kann man beispielsweise über eine der ältesten, renommiertesten und größten Organisationen, AIFS (American Institute for Foreign Study), planen. Im Berufsinformationszentrum (BiZ) Lörrach platzt der Seminarraum aus allen Nähten. Mehr als 50 junge Frauen und Männer wollten sich bei AIFS- Referentin Andrea Salmann über die verschiedenen Möglichkeiten informieren, mit der Organisation eine Zeit im Ausland zu verbringen. Rund die Hälfte der Schulabgänger ist dabei schon gut informiert, über das Jobben und Reisen in Australien und Neuseeland. Die andere Hälfte der Zuhörer verschafft sich erst mal einen Überblick. Einen Zahn zieht Salmann gleich mehreren Schülern: Work & Travel ist derzeit in Australien, Neuseeland und Kanada möglich. Für Mexiko werden gerade neue Richtlinien erarbeitet. Die USA, für die sich mehrere Jugendliche interessieren, aber sind nicht darunter – hier bleibt etwa die Möglichkeit, eine High School zu besuchen. Und: Ist man einmal vor Ort „wird einem die Arbeit nicht nachgetragen, man muss selbst aktiv werden“, gibt Salmann weiter. Aber: AIFS greift jungen Arbeits- und Reisewilligen unter die Arme. „ Wir helfen beim Visumantrag, organisieren Vorbereitungstreffen, ermöglichen Kontaktaufnahmen mit anderen Teilnehmern des Programms, helfen bei der Eröffnung eines Bankkontos vor Ort, unterhalten eine Notfall-Nummer vor Ort, machen einen Einführungsworkshop, halten Arbeitsadressen bereit und vieles mehr“, zählt Salmann auf. Ganz wichtig: AIFS kümmert sich auch um das Hin- und Rückflug-Ticket, die Kosten für den Teilnehmer liegen bei rund 1800 Euro. „Work & Travel ist was für Leute, die selbständig, flexibel, abenteuerlustig sind und sich gut an neue Situationen anpassen können“, sagt Salmann. Nachdenkliche Mienen bei ein paar Müttern, erwartungsvolle bei Söhnen und Töchtern – die Mütter interessieren sich für Hilfe im Notfall. Drei Töchter neben ihnen rollen die Augen. „Mama, du nervst“, meint eine. Die Mädchen denken eher an den „Fun“, der sich bietet. Schließlich kann man neben der Arbeit in der Zeit, in der man dann Geld hat, alles mögliche machen. Surfen oder Tauchen lernen. Reiten. Nationalparks besichtigen. Da denkt man ungern darüber nach, dass auch mal was schiefgehen könnte. „Aber wenn man arbeitet und reist, kann immer was passieren. Dann ist es wichtig, dass man weiß, an wen man sich wendet“, findet Salmann. Welche Jobs gibt es beispielsweise" In der Landwirtschaft werden in Neuseeland und Australien Leute gebraucht. Wer reiten kann, zieht manchmal ein Glückslos auf einer Farm. Man kann beim „Fruit picking“ helfen, in der Gastronomie und im Tourismus gibt es Stellen, aber auch bei der Schafschur. Nicht immer gibt es Geld – manchmal „nur freie Kost und Logis“, beispielsweise als „Farmhand“ auf ökologischen Farmen. „Es geht ja nicht nur ums Reisen und Geldausgeben, sondern auch darum, andere Lebensbedingungen und Arbeitsverhältnisse kennenzulernen“, findet Salmann. In Australien und Neuseeland braucht man für die Teilnahme am Work & Travel Programm ein „Working Holiday Visum“. Damit darf man ein Jahr in den Ländern reisen und arbeiten. „Das bekommt man nur einmal im Leben. Wer früher zurückreisen will, kann die Rest nicht irgendwann aufbrauchen“, stellt Salmann fest. In Kanada hat man als „Backpacker“ gute Chancen auf Jobs in allen möglichen Sparten. Aber man braucht eine Arbeitserlaubnis. Die beantragt man online bei der kanadischen Botschaft. Es gibt pro Jahr nur ein begrenztes Kontingent an Arbeitserlaubnissen. „Frühzeitig anmelden, die sind schnell weg“ , hat sich ein junger Mann schon erkundigt. Ab dem Tag der Einreise gilt die Arbeitserlaubnis für Kanada dann zwölf Monate. So viel Information. „Das muss erst mal sacken“, finden zwei Freundinnen, die aber sicher sind – so wie offenbar die meisten, wenn man in die interessierten und keineswegs skeptischen Gesichter schaut – „wir machen das auf jeden Fall.“ Weitere Informationen: Informationen zu allen AIFS Programmen, ob Work & Travel, Freiwilligenprojekte, Praktika , Sprachkurse, American High School und mehr gibt es unter www.aifs.de, Tel. 0228/957 30-0.