Kreis Lörrach Kassen greifen nicht in die Kasse

Die Oberbadische
Die Gesellschaft wird älter, und damit wächst auch der Beratungsbedarf, wenn es um das Thema Pflege geht. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Sozialausschuss: Kreis will Pflegestützpunkt ausbauen / Versicherer sperren sich

Von Michael Werndorff

Der demografische Wandel macht sich deutlich bemerkbar, auch beim Pflegestützpunkt des Landkreises, wo Fragen rund um das Thema Pflege beantwortet werden und Hilfestellung geleistet wird. Das Angebot angesichts steigender Herausforderung auszubauen, ist für die Kreisverwaltung aber nicht einfach, wie sich dieser Tage im Sozialausschuss zeigte.

Kreis Lörrach. „Es ist grotesk, dass die Förderung nicht erweitert werden soll“, kommentierte Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz das Vorgehen der Kranken- und Pflegekassen, die Anforderungen an die Erweiterung und personelle Aufstockung immer weiter hochzuschreiben.

Mit Beschluss des Sozialausschusses vom 8. Oktober 2014 wurde die Einrichtung eines weiteren Pflegestützpunkts (PSP) in Schopfheim mit einer Personalstelle zugestimmt, und zwar mit dem Ziel, das wohnortnahe Beratungsangebot zu verbessern und den Ausbau ambulanter Versorgungsstrukturen zu unterstützen, wie Robert Müller von der Stabsstelle Planung und Steuerung im Bereich Altenhilfe erinnerte. Im März vergangenen Jahres hat der Landkreis einen Antrag auf Erweiterung des Pflegestützpunkts von 1,2 auf 2,2 Stellen, seither hat sich Nachfrage nach Beratung sogar nochmals erhöht. Laut Müller seien im Laufe der Zeit aber immer wieder neue Kriterien für die Beurteilung des zusätzlichen Bedarfs an Beratung und für die Bemessung der Auslastung und Co-Finanzierung nachgeschoben worden.

Der eigentlich zu erwartende Zuschuss der Kassen reduzierte sich von ehemals 56 000 auf 26 000 Euro, wodurch sich unter anderem auch der erforderliche Co-Finanzierungsanteil für den Kreis erhöht. In zahlreichen Gesprächen konnte kein Einvernehmen gefunden werden. Das Gremium beschloss nun, Gespräche mit Landkreistag und Sozialministerium zu führen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, will der Kreis das PSP um eine halbe Stelle aufstocken, um der steigenden Beratungsnachfrage Rechnung zu tragen.

Landrätin Marion Dammann sagte, das Land habe erklärt, ein besseres Ergebnis erzielen zu wollen. Informationen zum Ausgang der Verhandlungen will sie in einer der nächsten Sitzungen des Sozialausschusses geben.

Der Ipunkt der Fritz-Berger-Stiftung und der PSP sind kostenlose Anlaufstellen im heimischen Kreis für Fragen zu Pflege, Alter und Behinderung.

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