Kreis Lörrach Kleine Räder drehen

Die Oberbadische

Energiepolitisches Arbeitsprogramm

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Das energiepolitische Arbeitsprogramm 2015 – 2018 für den European Energy Award (EEA) ist vom Kreistag einstimmig verabschiedet worden. Mit der politischen Entscheidung verfolgt das Gremium das Ziel, dass der Landkreis kreisweit die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2025 um 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindestens 56 Prozent gegenüber dem Basiswert 2012 senkt. Der Erste Landesbeamte, Ulrich Hoehler, zeigte sich im Kreistag „zuversichtlich“, dass dies erreicht werden kann. Bewusst sei ein kleiner Puffer eingerechnet worden, damit der Landkreis die EEA-Zertifizierung erhält.

Um den für die Zertifizierung notwendigen Wert von 50 Prozent zu erreichen, müssen weitere Maßnahmen im Bereich Energie- und Klimaschutz umgesetzt werden. Diese sind in dem Arbeitsprogramm enthalten und umfassen insgesamt auf acht DinA4-Seiten tabellarisch aufgeführte Punkte. Einige Stichworte sind: umweltfreundliche Mobilität, Einsatz von erneuerbaren Energien oder auch klimafreundliche Abfallentsorgung. Die Liste wurde in zwei Ausschüssen zuvor nicht-öffentlich beraten.

Im Kreistag blieb dann eine Diskussion aus. In ihren Stellungnahmen unterstrichen die Fraktionen vielmehr die Bedeutung der Selbstverpflichtung und des EEA-Prozesses. „Wir wissen, es ist ambitioniert, doch zu erreichen“, meinte Alexander Braun (CDU). In den Vorberatungen sei laut Klaus Eberhard (SPD) die Frage gestellt worden, ob der Kreis als kleines Rad überhaupt etwas bewegen könne. Der Fraktionssprecher ist aber optimistisch, dass Ressourcen eingespart werden können. „Wir müssen die Denkweise der Bürger ändern.“

Das Bild der Räder griff Willibald Kerscher (Unabhängige) auf. Das geplante Blockheizkraftwerk in Weil am Rhein oder das Radwegekonzept des Kreises seien solche Räder an den gedreht werden könne. Der Landkreis solle daher eine Vorbildfunktion einnehmen. Als selbstverständlich bezeichnete Margarete Kurfeß (Grüne) die Zustimmung ihrer Fraktion zu dem Arbeitsprogramm. „Es ist gut, dass wir Kontrolle üben können“, setzt sie auf die abrufbaren Zahlenwerke. Als „ein Programm mit Hand und Fuß“ bezeichnete Kevin Brändlin (FDP) die Auflistung. Die Beschränkung auf die Landkreis-Kompetenzen lobte der Kreisrat dabei ausdrücklich.

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