Kreis Lörrach Mehr als 100 000 Haushalte angeschrieben

Die Oberbadische
Die neue Biotonne steht bereit. Foto: zVg/Christoph Reichmann Foto: Die Oberbadische

Bürger können ihre Biotonne bestellen / 8000 Anforderungen liegen aktuell vor / Abholung im Wechsel mit Restmülltonne

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Nach den sich über Monate hinziehenden Diskussionen in der Kreispolitik und dem Bürgerbeteiligungsprozess hat es nun jeder Einwohner selbst in der Hand. Wer eine Biotonne will, kann diese aktuell bestellen. In Form von personifizierten Anschreiben sind jetzt mehr als 100 000 Bestellscheine an die Bürger im Landkreis Lörrach verschickt worden.

Die Werbetrommel für die Tonne mit dem braunen Deckel wird in diesen Wochen kräftig gedreht. Insgesamt 77 000 Halthalte und Gewerbetreibende haben eine Bestellkarte für Einzelgefäße oder Bioabfallgemeinschaften der Haushalte vorliegen. Hinzu kommen zirka 30 000 Haushalte in Wohnanlagen mit Müllschleusen oder Gemeinschaftsgefäßen, die eine Bestellung über die Hausverwaltung für Gemeinschaftsgefäße vornehmen können. Etwa 1300 Haushalte im Kleinen Wiesental und in Malsburg-Marzell sollen noch folgen, also dort, wo Sackabfuhrgebiete bestehen und für die Zukunft Gemeinschaftsgefäße an Sacksammelstellen geplant sind, was durch den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises Lörrach organisiert wird.

Diesem liegen aus dem gesamten Landkreis bis jetzt rund 8000 Bestellungen für die Biotonne vor, wie Leiterin Silke Bienroth im Umweltausschuss erklärte. Es wurde aber noch nicht ausgewertet, welche Tonne besonders gefragt ist, da es eine 60-Liter-Tonne gibt, aber auch die 120- und 240-Liter-Variante.

Bisher haben sich viele „Gefäßgemeinschaften“ gefunden, also Nachbarn, die sich eine Tonne teilen. Bienroth: „Das freut uns sehr, da es sich um eine ökonomische und ökologische Lösung handelt.“ Darüber hinaus ist das „Starter-Set“ gefragt. Wer bis Ende Januar nächsten Jahres die Biotonne bestellt, erhält ein Vorsortiereimer und Biomülltüten kostenlos. Diese Gratisbeigabe gibt es auch für Besteller in Gefäßgemeinschaften. Ausgeliefert werden die ersten Biotonnen ab Ende November bis Mitte Dezember.

Aufklärungsbedarf sieht die Leiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft noch bei Hausverwaltungen und Baugenossenschaften. „Da ist noch ein bisschen mehr Mitnahme möglich.“ Die Wohnbau Lörrach hat beispielsweise bereits einige Mieter angeschrieben, dass diese eine Biotonne bestellen können, die Nutzer dann das Gefäß aber in ihrem eigenen Kellerabteil abstellen müssen. Außerdem wird eine regelmäßige Säuberung der Tonne empfohlen.

Für alle Bürger ist nicht nur die Internetseite des Abfallbetriebs erneuert worden, sondern auch ein verstärktes Serviceteam stehe zur Beantwortung von Fragen bereit, wobei Anrufer mit Wartezeiten rechnen müssen, sagte Bienroth.

Seine Hoffnung auf eine erfolgreiche Einführung der Biomülltonne zum 1. Januar auf freiwilliger Basis brachte CDU-Fraktionschef Paul Renz zum Ausdruck. Bis auf seinen Parteikollegen Bernhard Escher meldete sich im Ausschuss keine kritische Stimme mehr zu Wort, womit die alte Diskussion um das Für und Wider sowie die Pflicht zur Einführung durch den Gesetzgeber erkaltet blieb.

Die Biotonne und die Restmülltonne werden ab nächstem Jahr 14-täglich im Wechsel geleert. Damit es aus dem Bio-Gefäß nicht stinkt, ist ein spezieller Decke eingebaut. Dieser soll nicht nur vor Insektenbefall schützen, sondern auch mit dem Deckelfilter aus Kokosfaser schlechte Gerüche verhindern helfen. Darüber hinaus geht der Landkreis davon aus, dass die nur 14-tägliche Abholung kein Problem darstellt. Hier wird auf entsprechende Erfahrungen in anderen Kreisen verwiesen.

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