Kreis Lörrach Mehr Geld für die Straßensanierung

Die Oberbadische
Der Radweg „Todtnauerli“ soll einen neuen Belag und eine Beleuchtung erhalten. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

MittelKreisstraßenprogramm 2016 bis 2020 mit Volumen von rund sechs Millionen Euro beschlossen

Kreisstraßen erhalten, Brücken sanieren und die Radwege verbessern: Mit dem gestern vom Kreistag verabschiedeten Kreisstraßenprogramm fließen in den kommenden fünf Jahren rund sechs Millionen Euro in die Infrastruktur.

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Insgesamt 81 Seiten umfasst das Kreisstraßenprogramm 2016 - 2020. Gewichtig ist das Werk aber nicht in Papierform, sondern vom Inhalt: Für die Erhaltung von Kreisstraßen fließen rund 3,75 Millionen Euro, womit die Haushaltsmittel um 50 Prozent aufgestockt wurden. Grund ist ein großer Nachholbedarf, der im Frühjahr bei einer Zustandserfassung der Kreisstraßen deutlich wurde. Demnach sind über 60 Prozent in einem schlechten baulichen Zustand, womit ein Negativtrend verzeichnet wird.

Insgesamt zwölf Maßnahmen sind im Programm zu finden. Die teuersten Einzelposten entfallen auf die Deckenerneuerungen der K 6347 von Bad Bellingen nach Schliengen/L 134 (3,4 Kilometer), von Rheinweiler nach Bad Bellingen (K6347, 3,2 Kilometer) und von Kleinkems nach Rheinweiler (3,2 Kilometer). Wann genau welche der Sanierungen erfolgen, ist aber noch nicht fix.

Für CDU-Fraktionschef Paul Renz sind die Deckenerneuerungen ein Muss: „Wir halten dies im Hinblick auf die Verkehrssicherheit für zwingend erforderlich.“ Auch für die SPD steht der Straßenunterhalt beim motorisierten Individualverkehr im Vordergrund, wie Klaus Eberhardt unterstrich.

Außer den jährlich rund 750 000 Euro für den Erhalt der Straßen steht innerhalb der fünf Jahre auch eine Gesamtsumme von rund 875 000 Euro für Bauwerke zur Verfügung. Heißt: Brücken und Stützmauern können damit saniert, Schutzplanken und Geländer erneuert und undichte Fahrbahnbeläge abgedichtet werden.

Nur 17 Prozent aller Bauwerke sind in einem guten beziehungsweise sehr guten Zustand, hat die Erhebung ergeben. Aufgrund eines schlechten baulichen Zustandes muss die Brücke über den Engebauch im Zuge der K6322 bei Wintersweiler sogar erneuert werden.

Mit knapp 1,38 Millionen Euro soll zudem die Radinfrastruktur profitieren, womit die kreisweite Radwegweisung erfolgen kann. Diese sei „eine bedeutende Maßnahme“ erinnerte Freie-Wähler-Chef Ulrich May.

Der Radweg „Todtnauerli“ erhält zudem einen neuen Fahrbahnbelag und eine passende Beleuchtung. Als Meilensteine wertet der Landkreis die Planungen für zwei neue Radwege im Zuge von Pendlerrouten – entlang der K 6333 zwischen Minseln und der L 139 (ein Kilometer) sowie entlang der K6336 zwischen Nordschwaben und Schopfheim-Wiechs (850 Meter).

Man müsse sich auf lange Umsetzungszeiträume einstellen, erklärte Eberhardt. Von einem „langen Atem“ sprach Heike Hauk (Grüne), die sich freute, dass die Radbrücke in Märkt nächstes Jahr eröffnet werden soll.

Die Relation zwischen den finanziellen Mitteln für die Kreisstraßen und die Radwege stellte FDP-Chef Wolfgang Roth-Greiner infrage, da sich die Straßen in einem sehr schlechten Zustand befinden würden.

Der Landkreis Lörrach ist Straßenbaulastträger für das Kreisstraßennetz mit einer Gesamtlänge von rund 223 Kilometern und für insgesamt 67 Brücken und 151 Stützbauwerken.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading